Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Ruppin.

Nackel. Mackel, Dorf 11 km oſtſüdöſtlich von Neuſtadt. 417 Einw., 1016 ha,

Gutsbez. 160 Einw., 537 ha. In einer Urkunde von 1364 wird Gerhard

Kaphengſt zuNakel genannt(Geh. Staats­archiv; Riedel, Codex Ill, 99). Gräfin Anna von Lindow erhielt 1478 einer Kopie im Ge­heimen Staatsarchiv zufolge Hebungenim Dorffe Nackell zum Leibgeding verſchrieben (Riedel, Codex IV , 106). 1541 gab Kurfürſt Joachim II. dem Germanus v. Gulenden Wonhoff im Dorf Nackel mit 4 Hufe Landes zu Lehn(Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. 28, fol. 77). Von den drei Ritterſitzen gehörten ſeit 1784 dem havelländiſchen Geſchlecht der v. d. Hagen zwei, dem v. Zieten einer, der aber auch bald an die noch heute hier begüterten Hagen kam. Bauern und Koſſäten gab es da­Abb. 153.;,

Groß-Mutz. Kirche. Fuß des Kelches. mals wie zurzeit der Abfaſſung des Schoß

kataſters von 1624 insgeſamt etwa 34; die Gemarkung zählte einſchließlich der zwei

Pfarrhufen 38 Hufen, eine Einteilung, die im Gegenſatz zu dem ſlawiſchen Namen

auf die im 13. Jahrhundert hier eindringenden Deutſchen zurückgeht. Das Patronat

über die Mutterkirche und ihre drei Filialen zu.

Leßkow, Vichel und Wutszes beſaß um 1540..

das Kloſter Lindow ; man zählte damals2 Schock ö

Communicanten(Geh. Staatsarchiv, Rep. 147. 15;

Riedel Vll, 283).

Die Kirche, teils aus gemiſchtem Bauſtoff(Feld­ſtein und Backſtein), teils aus Fachwerk aufgeführt, beſteht aus dem Schiff mit aufgeſetztem Weſtturm, eingezogenem Chor und zwei Anbauten, nämlich einer Herrſchaftsloge an der Süd⸗ und einer Vorhalle an der Nordſeite. In ihrer älteſten Anlage noch mittelalterlich, iſt ſie ſpäter wiederholt umgebaut worden. Der öſtliche Abſchluß des Chores beginnt unten mit einem ſtarken, aber ſehr unregelmäßigen Mauerwerk, deſſen Grundrißform ſtellenweiſe an eine Kreisform an­klingt, an anderen Stellen aber abgeplattet iſt. In dieſem Teil befindet ſich noch heute im Südoſten eine ZA zZ ſchmale, außen im Dreieck geſchloſſene Offnung, deren Abb. 151. Nackel. innere Niſche mit flachen Feldſteinen gerade überdeckt Lugfenſter im Chor der Kirche.