Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
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404 Ruppin.

vgl. Riedel, Codex Il, 326, 340). Nachdem hier im 17. Jahrh. die v. Seelſtrang begütert geweſen waren, wurde deradlige Anteil um 1700 mit einemRittergut bebaut, ferner ſetzte die Regierung um 1750 Büdner und Einlieger an(vgl. Bratring,Ruppin, S. 608).

Kleine, ganz ſchlichte Fachwerkkirche in Rechteckform, zum Teil überputzt und großenteils mit Efeu überwachſen, mit quadratiſchem Fachwerkturm auf dem Weſt­. ende; Jahreszahl 1708 in der Wetterfahne. Die Fenſter im Stichbogen geſchloſſen, die Decke glatt geputzt mit Stuckrahmen. Kanzelaltar von zwei Säulen mit derben Kapitellen flankiert. Zwei Glocken, die große 1708 von Jakobi in Berlin , zerſprungen, die kleine von 1736.

Zernickow.

Zernick om, 10 Km nordnordweſtlich von Granſee . Gutsbez. 225 Einw., 519 ha(ausſchließ­lich des abgetrennten Gutsbezirkes Burow).

Zu Michaelis 1524 erhielten die Zernickow vom Kurfürſten Joachim I. die Lehnbeſtätigung überdat Dorp Zerniko., dartho Kercklehen (Patronat), Strattengericht u. ſ. f.(Geh. Staats­archiv, Rep. 78. 28, fol. 47). Am 26. Juni 1740 ſtellte König Friedrich für feinen Kammerdiener 1 Michael Gabriel Fredersdorf eine Verſchreibung .- an über das Rittergut aus. Nach feinem 1758 er­Abb. 388. Zernickow folgten Tode heiratete ſeine Witwe in zweiter Ehe Altarleuchter in der Kirche. den Freiherrn v. Labes . Die Nachkommen der aus dieſer Ehe entſproſſenen Tochter, die Frei­ herren

v. Arnim, folgten darauf im Beſitz des Gutes und Patronats(vgl. Fontane, Ruppin, 1865, S. 179f., 514.

Kleine Feldſteinkirche in Saalform, urſprünglich wohl aus dem 13. Jahr­hundert. Mittelalterliche Reſte ſind nur noch in der einſt ſpitzbogigen Weſttür aus kantig bearbeiteten Granitquadern und den zwei ſchmalen ſeitlichen Spitzbogenfenſtern im Oſtgiebel erhalten. Der Turm hatte anſcheinend die Form eines Glockenhauſes in der Breite der Kirche.

In der Barockzeit(1777 laut Inſchrift an der großen Glocke) wurde die Kirche ſtark umgeändert. Damals wurden die Flächen rauh geputzt und mit glatten Eck­quadern verſehen, die Fenſter bedeutend vergrößert und im Korbbogen geſchloſſen. Der Turm wurde über zwei neu geſchlagenen Tragebögen eingezogen und oben mit ſchlichter quadratiſcher Laterne verſehen, die in geſchweiftem Dach endigt. Mitten an