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Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
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Zehdenick 165

151. Zehdenick . Anſicht nach Merian(um 1650)

askaniſchen Burgen, die die Mark in der erſten Hälfte des 13. Ih. gegen die Dänen und die Pommern ſchuͤtzte.

Der Name Z. begegnet zuerſt 1211(bei der Erwähnung eines Z'er Pfarrers:Alexander plebanus in Cedenich, Riedel A X 80) und 1216(im Privileg des Biſchofs Siegfried II. für das brandenburgiſche Domkapitel:Cedenic!, ebda. A VIII 132). 1250 wurde hier ein Nonnenklo ſter gegründet(ſiehe S. 168), deſſen Beſuch als Wallfahrts­ort zweifellos der ſtaͤdtiſchen Entwicklung von 3. zugute gekommen iſt. Als Stadt wird 3.(eivitas Cedlicenſis) dann 1281 erſtmals uͤberliefert, als die Markgrafen Otto IV. und Konrad dem Kloſter 3. von dem Ritter HeinrichGlucer geſchenkte Getreidehebungen aus der Z'er Muͤhle beſtaͤtigten(Riedel A XIII 129; Krabbo­Winter Nr. 1276). 1297 uͤbertrugen die Markgrafen Otto IV. , Konrad, Johann IV. und Otto VII . Hufenzins in ‚ihrer Stadt/Cedenik dem Kloſter Chorin (Riedel A XIII 228; Krabbo⸗Winter Nr. 1667). 1299 kauften die Bürger der StadtZedenick von Otto IV. und Konrad dieHoltzſtedte und einen halben See(zwiſchen 3. und Falkenthah mit der, Wendemarck(Riedel A XIII 131; Krabbo⸗Winter Nr. 1752).

Aus dem 14. Jahrhundert haben wir nur wenige Nachrichten. Gleichwohl iſt bekannt, daß Z. an den landesgeſchicht­lichen Ereigniſſen beim Tode Woldemars und beim Auftreten des falſchen Woldemar tätigen Anteil genommen hat. Beziehungen zu Mecklenburg zeigen ſich auch 1366, alsJaneke undErik van Scepelitze Tzedenik, hus und ſtad­von Herzog Johann von Mecklenburg als Pfand bekommen, ausgenommendat ſcot in der ſtad und dat gherichte half, das ſich der Herzog vorbehielt(Riedel A XIII 136). 1375 beſaß der Landesherr(Kaiſer Karl IV.) nur noch das oberſte Gericht inCzedenik. Bereits als ehemalige Einnahme aus dem Schoß(Orbede,exaccio werden 20 Mark verzeichnet(Landbuch S. 18, 32),

Nach den Kaͤmpfen zwiſchen Brandenburg , Mecklenburg und Pommern in den erſten Jahrzehnten des 15. Jahr­hunderts blieb das landesherrliche 3. ſeit 1420 dauernd bei Brandenburg .

Über die innere Geſchichte der Stadt, die immer von der Burg(ſiehe S. 167) mehr oder minder abhängig war, ſind wir ſehr ſchlecht unterrichtet, da die Archivalien in zahlreichen Stadtbraͤnden vernichtet worden ſind. Beſonders verheerend hat in dieſer Richtung noch in juͤngerer Zeit der Totalbrand von 1801 gewirkt, dem die ganze Stadt mit allen öffentlichen Gebäuden zum Opfer gefallen iſt. Das heutige Stadtbild hat erſt nach dieſer Zeit ſeine weſent­liche Praͤgung erhalten.

3. iſt zweifellos ſchon ſeit ſeinen Anfaͤngen im 13. Ih. eine kleine maͤrkiſche Landſtadt geweſen, in der Ackerbau und Viehzucht neben dem Handwerk geuͤbt wurden. 1805 hatte die Feldmark 60 Hufen, zu der ſchon 1299 mit derHolz­ſtaͤtte, wie erwaͤhnt, Beſitz an Wald und Waſſer kam, den Kurfuͤrſt Friedrich II. der Stadt 1459 ausdruͤcklich be­ſtaͤtigte(Riedel A XIII 147). Zu Z. gehören heute die Vororte Damm, Haſt, Amtsfreiheit und Kamp, die 1900 nach 3. eingemeindet wurden. Damm⸗Haſt iſt nach der Zerſtoͤrung im 30jaͤhrigen Krieg(1631) erſt 1705 wieder aufgebaut worden. Kirchlich iſt 3. Mutterkirche fuͤr Krewelin und Weſendorf .

Stadtanlage

Schrifttum: GSM, Prov. Brdbg., Rep. 6 D, Kreis bauinſpektion Templin, IX Nr. 3.

Pläne und Anſichten: Anſicht der Stadt nach Merian, Frankfurt (Main ) 1652. Anſicht der Stadt, geſt. 1750 von J. D. Schleuen. Plan der Stadt 3. von Woͤhner, 1801(Potsd. Reg., Kreis Templin Nr. 261). Plan der Stadt(von 1806?) nebſt kleiner Anſicht des Brandes in der Kartenkammer der Staatsbibliothek. Plan vom Amt und Vorwerk, von Grund, 1705. Karte von den bei 3. gelegenen Mühlen, dem Schmelzplatz und den Environs, von Schelle, 1823. Kopie von 1831(Potsd. Reg., Kreis Templin Nr. 116).

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