Spontini in Berlin.
359
nus den Berlinern ein. Auch Spontini's „Vestalin" und „Cortez" hatte er mit
clich großem Fleiße und feinem Verständniß in Scene gesetzt. Mit Recht konnte er
tief sich rühmen, die Opernbühne Berlins zur ersten von Deutschland gemacht zu
daß haben, und als solche wurde sie damals auch von allen deutschen Componisten
izen, anerkannt. Spontini hatte hier weder Mißstände zu beseitigen noch Reformen
hten einzuführen. Ein Künstlerpersonal ersten Ranges wurde ihm zur Verfügung
vor gestellt; feine Macht über dasselbe war fast unbeschränkt, das Vertrauen des
rade Königs ein unbegrenztes. Seine Pflicht konnte nur fein, das Institut auf der
>eld- Höhe zu erhalten, auf welche Brühl es gebracht hatte, gen- An dem guten Willen hierzu fehlte es ihm anfänglich nicht. Er theilte dem
llers Grafen Brühl seine Pläne mit über Vergrößerung des Orchesters, Einrichtung
irten einer Schule für die Theaterchoristen, über die Gesangsmethode, welche in der bei von der Oper bestehenden Gesangsschule zu befolgen sei. Er dachte darüber nach, wie
r, er man die Opernsänger noch mehr nach Seite des Dramatischen ausbilden könne,
selbe und machte Vorschläge zu einem neuen Reglement für die Orchestermusiker. Zur
>keit, Ausführung ist von allen diesen Dingen nicht viel gekommen, theils deshalb,
rtini weil das, was Spontini wollte, in anderer Form schon bestand, theils auch weil lrken cs ihm an jener Stetigkeit und unparteiischen Ruhe fehlte, die in jeder leitenden Stellung erforderlich sind. Außerdem kam es bald zu Competenzconflicten l820 zwischen ihm und Brühl. Letzterer betonte gegenüber dem Theaterperfonal und
dann gegenüber Spontini selbst, ja durch Zeitungsartikel auch gegenüber dem Publicum,
pia". vielleicht etwas zu eifersüchtig das ihm zustehende Recht der obersten Theaterdrei leitung. Spontini, von despotischer Natur und in Sachen der Oeffentlichkeit
ierde, überaus empfindlich, berief sich dagegen auf seinen Contract, der ohne Brühl's
Be- Mitwirkung zu Stande gekommen war, und den er nicht von Brühl nach dessen
Zots- Willkür ausgelegt wissen wollte; eigentlich erkannte er als seinen Vorgesetzten
un- allein und direct den König oder höchstens dessen Hausminister an. Unbekannt
latte, mit den Berliner Verhältnissen, der deutschen Sprache nicht mächtig und bald
fand umgeben von einer Schar Schmeichler, die aus der Gunst des einflußreichen
ihm Mannes Vortheil für sich zu gewinnen hofften, gerieth er leicht in Mißverständ-
erzog nisse, deren Folgen bei seiner argwöhnischen Natur schwer zu beseitigen waren,
much Kaum einige Monate waren in schlecht verhehlter gegenseitiger Gereiztheit verbiete gangen, so kam es schon zwischen ihm und dem Intendanten zu einem heftigen
mden Zusammenstoß. Am 25. October sollte unter dem Vorsitze Brühl's das Wochenlaut repertoire sestgestellt werden. Spontini nannte den von Brühl gemachten Entwurf
; als „xarkaitsmsnt riäieuls", da nicht wenigstens zwei große Opern, „Vestalin" und „Armide", darin seien; die zur Aufführung bestimmten Stücke waren ,,äs8 stand nn8srs8, äs8 niai8sris8" u. s. w. Er scheute sich auch nicht, die Verwaltung des ritzky, Grafen aufs Heftigste zu tadeln. Es konnte nicht fehlen, daß Brühl ihm nun-
)uard mehr in ernsthafter Weise klar zu machen suchte, was im preußischen Staate
war Subordination sei. Aber Spontini wollte von Subordination nichts wissen.
Dar- ,,^s m'snvi 8 aZ 62 xa8 inoi-mßms," schrieb er dem Grafen am 12. November,
äe er „eomms un midoräonrw äs x1u8 äs votrs xuiWanes, ear je ns 8ui8 nullsmsnt
äuck's M8, ni xar ma xsr 80 nns, ni xar inon earaetörs, ni xar mon eontrat, ni xar
d bei mon talsnt, guoigus xar ma xlaes js ms trouvs eomprw äan8 1s äspartsmsnt