Issue 
(1879) 27
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5stO Johannes Huber in München.

können. Aber Thatsachen seien hartnäckige Dinge und Thatsachen, die ihm weder die neuere Wissenschaft noch die Philosophie zu erklären vermochten, hätten ihn endlich geschlagen, und ihn zuletzt selbst für die spiritualistische Hypothese gewonnen, iindem diese nur allein jene rätselhaften Vorgänge ver­ständlich mache. Wallace erwähnt einer stattlichen Anzahl distinguirter Personen, die mit ihm von der Realität des Spiritismus überzeugt seien, und unter denselben begegnet man Mathematikern, Astronomen, Chemikern, Physikern, Physiologen, Aerzten und Schriftstellern, wie Thackeray.Ich setze voraus," sagt er,daß man diese Personen für ehrliche Leute erachten wird. Wenn dann diese Thatsachen, welche Viele von ihnen wiederholt gesehen zu haben behaupten, niemals stattfinden, so muß ich cs meinen Lesern überlassen, die unbezwcifelte Thatsache des Glaubens an dieselben von Seiten dieser Personen sich selbst auf das möglich Beste zu erklären. Ich kann dieses nur thun, indem ich voranssetze, daß diese wohlbekannten Männer alle Narren oder Tollhäus'ler gewesen sind, was mir zu glauben weit schwieriger ist als anzu­nehmen, daß sie vernünftige Leute und in: Stande sind, Thatsachen zu beobachten und sich ein gesundes Urtheil darüber zu bilden, ob sie möglicherweise mit ihnen, getäuscht worden sein könnten oder nicht. Ein Mann von gesundem Verstände wird nicht leicht anzeigen, wie dies Viele von solchen thun, daß er gesehen hat, was andere für absurd und unglaublich halten, und daß er auch moralisch sich gewiß fühlt, in dem, was er sah, nicht getäuscht worden zu sein." Wallace berichtet dann von seinen eigenen spiritistischen Erfahrungen, die er in physikalische und intellectuelle Phänomene theilt. Die ersten bestanden in einer Aufhebung der Schwerkraft oder in der Entstehung von Bewegungen und Klängen ohne sichtbare mechanische Einwirkung,' bei den letzteren wurden oftmals Angaben über die anwesenden'Personen oder ihre Verwandte, die dem Medium vorher nicht bekannt geworden sein konnten, gemacht. Das ganze Referat aber verräth doch, daß Wallace bereits einer Gemüthsverfassung verfallen war, die sein kritisches Auge umflorte uud ihn dem Wunderbaren sehr zugänglich machte, wie er denn nun auch zur Aufstellung einer in die Transcendeuz yinansschwärmenden Weltansicht gelangte, wonach der Geist, als Wesenheit für sich, den Körper entweder zeitweilig schon während des Erdenlebens oder für immer durch den Tod verlasse und dann in eine neue Daseinsweise ein­trete, in welcher er nach seiner intellectuellen und moralischen Beschaffenheit zunächst das sein werde, wozu er sich selbst gemacht habe und einen ätherischen Körper als Mittel sein Inneres zu offenbaren empfange. Aber auch den auf Erden Zurückgebliebenen könne er sich wieder versichtbaren, indem er an den Effluvien menschlicher Körper ein Material für seine vorübergehende Ver- sinnlichung gewinne. Ueber die triviale und phantastische Natur der Handlungen mancher dieser entkörperten Geister werde man sich nicht mehr verwundern, wenn man an die Myriaden trivialer uud phantastischer Wesen denke, die täglich Geister werden und die wenigstens noch eine Zeitlang ihre menschlichen Eigentümlichkeiten in ihrem neuen Zustand beibehalten. Die Aussichten auf