Die Eselin.
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seine Pfeife am Herd anzuzünden, wie er sagte, der Spitzbube? Er ist leider grade so sauber anznschauen, wie schmutzig von innen, und das dumme Ding, die Hana — noch ganz unschuldig war sie, und ich konnte sie halbe Tage lang allein in den Wald gehen lassen mit der Minka, die beiden Körbe mit Beeren und Pilzen zu stillen, sie dachte an kein Mannsbild, und ich — Gott weiß, wie es kam — eben weil sie so hintersinnig und schwach unter der Stirn ist, bildete ich mir ein, es werde sich Keiner um sie bekümmern. Aber dem Landrichtersohn, dem stach sie dennoch in die Augen, und sie selbst war gleich ganz weg von ihm. Seitdem hatt' ich meine Plage mit ihr. Sie hatte brav geschafft bisher am Webstuhl und
in unserm Gärtchen und war ihr keine Arbeit zu hart gewesen. Jetzt auf einmal — halbe Tage lang die Hände im Schooß, und wenn ich zu schelten ansing, lachte sie mich an wie ein Kind, das man eben aus einem schönen Traum aufweckt. Schickt' ich sie in den Wald, so brachte sie die Körbe kaum viertelsvoll nach Hause. Und freilich, in den Wald hält' ich sie erst recht nicht wieder schicken sollen. Das war auch der Minka ihr Unglück. Sie glauben nicht, Herr, wie das Thier an der Hana hing, und es hat ordentlich Menschenverstand, jedenfalls mehr als die Hana, und merkte, daß der geschniegelte Bursch mit dem schwarzen Schnauzbärtchen nichts Gutes im Schilde führte. Darum lief sie dem dummen Mädel immer nach und verführte ein mörderliches Mh-Geschrei, gleichsam um sie zu warnen. Ich sah das Alles, aber was könnt' ich thun? Schelten und Ermahnen war umsonst; sie verstand mich gar nicht. Und einsperren kann man ein großes Frauenzimmer nicht, das mit Gewalt sich zu Grunde richten will. Sie wär' zum Fenster oder gar zum Schornstein hinausgeklettert, blos um ihrem Unglück in die Arme zu laufen. Nu, und so kam's denn auch. Aber das Schlimmste war, daß die Minka mit daran glauben mußte. Sie kam eines Abends, nachdem sie mit dem Mädel in den Wald gegangen, ächzend und jammernd, ordentlich wie ein Mensch zurückgehumpelt und zwar allein und mit der Wunde im Nacken; die Hana erst eine Stunde später. Ich befragte sie scharf, wie das Thier zu der Wunde gekommen. Ha! sagte sie und lachte trotzig, sie Hab' immer geschrieen und sich zwischen sie gedrängt, obwohl der Franzel sie mit Schlägen habe zurücktreiben wollen, und da sei er endlich wüthend geworden, habe sein Messer gezogen und ihr den Stich beigebracht. — Ich schlug das schamlose Ding, das noch dazu lachen konnte, und legte gleich eine Salbe auf die Wunde. Aber sie wälzte sich wie unsinnig auf dem Rücken und wollte keinen Verband leiden, und so ist's von Tag zu Tag ärger geworden, und mit der Hana auch. Nu, die hat wenigstens ihren Willen gehabt, und viel was Besseres hätte ihr doch nicht geblüht. Wer würde Eine wie sie zu seiner ehrlichen Frau nehmen? Und wenn sie einmal dahinterkommt, daß sie aus ihren Liebsten ganz umsonst wartet, und vor Jammer über seine Niederträchtigkeit verrückt wird, — viel Verstand hat sie ja nicht mehr zu verlieren! Dagegen die Minka, Herr, die