Issue 
(1880) 40
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Bernhard Schädel in Darmstadt.

Jetzt wird es im Haus lebendig und ich muß ein Ende machen. So lange ich jetzt schreibe, war meine alte Phantasie so gefällig mir abwechselnd, die an­genehmsten Stellen von Frankfurt vorzuführen. (Sonderbarer Weise ist mir alles deutlicher als mein ehemaliges Haus). Es geht daraus hervor daß es doch eigentlich nothwendig ist den Ort zu kennen an dem ein Freund lebt, weil man sonst keine rechte Vorstellung von ihm hat und ihn nach und nach vergißt. Und da geht hervor daß Sie den Plan, uns in unsrer neuen Pflanzung anzusehen, durchaus nicht auf- gebcn dürfen, so wie ich heimlich an der angenehmen Vorstellung nasche nächste Osterferien in Frankfurt zuzubringcn. Vielleicht können wir zusammenhandeln. Frau und Kinder sind Gott sei Dank wohlauf und grüßen bestens. Der Frau Gemalin und bei M .... 's bitte ich alles Schöne, versteht sich wenn Sie Mälzens oder Frau Wenner*) sehen desgleichen. Leben Sie recht wohl und laßen Sie mich recht bald wissen, ob ich das Platnischenicht zu oft, nicht zu selten" getroffen habe.

Ihr aufrichtigster

Freund Schwind.

Nothwendig sollte, ich wissen, wo Helmsdörfer's szunbolisolmZ Lexicon*^) oder wie es heißt zu haben ist. Ich führe es aus der Akademie ein.

III.

München, 9 ten September 1848.

Liebster Freund Schaedl!

Gestern Abend wurden wir mit einem stattlichen Töchterlcin erfreut. Mutter und Kind sind wohl auf und alles geht wie cs gehen soll. Sic sind wohl

so freundlich und thcilen die frohe Nachricht M ... .'s ... . und I.'s mit,

denen wir uns allen bestens empfehlen, und unser Andenken wieder an's Herz legen wollen. Ich denke ich kriege bald einen Brief von Ihnen, denn ein längeres Schweigen würde heißen Du hast Deine Freunde zu oft besucht.

Es lebt sich ein Tag wie der andere und dem Himmel sei tausendmal gedankt, wenn ers nicht ändert. Der Rhein geht vorwärts. Das Bild mit dem Concert wird immer zeitiger.

Leben Sie recht wohl empfehlen Sie uns bei der guten Frau Andreae und der angenehmsten Gcheimräthin***). Louise war sehr erfreut über den Brief von Fr. M.

Leben Sie recht wohl und lassen bald gutes hören

Ihren Freund Schwind.

IV.

München 14tenOctob. 1847.

Liebster Freund!

Was ich von mir zu erzählen habe, ist nur in so fern gut als cs vorüber ist. Dieses vorüber ist aber mehr Werth als manches xra68sn3. Vierzehn Tage nach der Niederkunft, bekam meine Frau eine Brustfelllungen - Entzündung . . . . . . . . elende Tage und schlaflose Nächte waren der natürliche Verlauf. Seit einigen Tagen geht sie wieder aus, und gestern Abends hatte ich den Todes­schrecken, daß sic, wie sich ergab in Folge eines Diätsehlers, der in Frankfurt keiner gewesen wäre auf einmal alles halbirt und dann gar nichts sah. Gott sei lausend Dank bis der Arzt kam, war alles wieder so ziemlich gut, aber es war

p Wittwe des bekannten Kunsthändlers und Förderers des jungen Cornelius.

") Christliche Kunstsymbo ik nnd Ikonographie. Frankfurt a. M. Hcrmann'schc Buchhandlung 1339. Frau Marianne Willcmer, Stiefmutter der Frau Andrcac-Willcmcr.