Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 17 [Neue Nr. 3256] (1905) Hohenwalde / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Talsandstreifen trennt das Alluvium von dem Steilhange. Im Warthetale liegen bei einer Seehöhe von etwas unter 19 m die tiefsten Stellen des Blattes.

Die auf dem Blattgebiete auftretenden Bildungen gehören dem Tertiär, dem Diluvium und Alluvium an.

Das Tertiär.

Die tertiären Bildungen des Blattes sind zusammengesetzt aus einer Schichtenfolge von Quarzsanden, Glimmer- und Form­sanden, Letten und Braunkohlen. Sie gehören der märkischen Braunkohlenformation an (die wir dem Miocän zurechnen) und zwar den beiden Abteilungen dieser Formation, der oberen Formsandabteilung mit Glimmersanden, Formsanden, Letten und der unteren Quarzsandgruppe mit Quarzsanden und Letten, in der die Formsande fehlen. Braunkohlenflöze finden sich in beiden Abteilungen; in der oberen sind 3 Flöze bekannt, in der unteren bisher eines. Abgebaut wird von diesen 4 Flötzen das oberste, als Flöz I bezeichnete. Die tertiären Sande unter­scheiden sich von den diluvialen durch das völlige Fehlen des Feldspats; sie sind das Erzeugnis einer säkularen Verwitterung der tertiären Festländer und bestehen größtenteils aus Quarz; daneben sind dunkle Minerale vorhanden, unter denen Rutil, Turmalin u. a. festgestellt werden konnten; Magnetit scheint zu fehlen. Die Glimmersande führen außerdem noch Muskowit.

Die Tertiärschichten sind in mehrere Falten gelegt, die dem Warthetalrande parallel, also etwa von WSW.ONO. streichen. Das Einfallen der Schichten ist wechselnd, häufig das nördliche Einfallen der Sättel steiler als das südliche, eine Erscheinung, die auf Eisdruck zurückzuführen ist. Auf dieselbe Ursache ist überhaupt die Spezialfaltung des Tertiärs zurückzuführen, während das horstartige Aufragen der Braunkohlenformation auf tektonischen Ursachen beruht.

Die diluviale Decke ist oft sehr dünn; an einigen Stellen, die auf der Karte bezeichnet sind, tritt das Tertiär sogar zu Tage oder konnte mit dem Handbohrer nachgewiesen werden.