Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 17 [Neue Nr. 3256] (1905) Hohenwalde / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
Seite
16
Einzelbild herunterladen

16

Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Von den vier bisher bekannten Flözen wird nur das hangendste, als Flöz I bezeichnete, abgebaut, da die übrigen eine zu unreine Kohle führen. Die Beschaffenheit der ab­gebauten Kohle ist gut; sie ist stückig und rein. Jährlich werden etwa 40 000 hl gefördert, die auf den benachbarten Gütern und Brennereien Absatz finden.

Das Diluvium.

Das Diluvium umfaßt die Bildungen der Eiszeit, die auf die Tertiärzeit folgt und der geologischen Gegenwart, deren Bildungen das Alluvium darstellen, vorangeht. In der Eiszeit war ganz Nordeuropa unter einem von den skandinavischen Hochgebirgen ausgehenden Inlandeise begraben, wie wir es heute noch in Grön­ land beobachten können. Dieses Inlandeis, das sich in unserer Gegend etwa von N. nach S. bewegte, schickte seine Schmelz­wasser beim Anrücken vor sich her und gab dadurch Ver­anlassung zur Ablagerung großer Sand- und Kiesmassen. Auf diese vorgeschütteten Massen legte sich dann das Inlandeis selber. Hierbei gelangten die vom Eise mitgeführten, aus Skandinavien * dem Ostseebecken und dem Untergründe stammenden Schutt­massen, dieGrundmoräne , unserGeschiebemergel, zur Ab­lagerung. Das Abschmelzen des Inlandeises erfolgte absatz­weise; in jeder längeren Stillstandsperiode wurden am Eisrande Endmoränen aufgehäuft, vor denen die Schmelzwasser die großen Heidesandflächen, dieSandr , aufschütteten, die den Endmoränen vorgelagert zu sein pflegen. Entsprechend einer zweimaligen Ver­eisung unseres Gebietes sind hier 2 Grundmoränen, der Untere und der Obere Geschiebemergel, entwickelt, zwischen, über und unter denen die Ablagerungen der Schmelzwasser liegen. Die warme Zwischenzeit zwischen den beiden Vereisungen, der Inter­glazialzeit, kann ebenfalls Ablagerungen zwischen den 2 Geschiebe­mergeln hinterlassen haben, wie sie an vielen Punkten Nord­deutschlands beobachtet worden sind. Wir haben also normalerweise folgenden Schichtenaufbau des Höhendiluviums (von oben nach unten):

Oberes O berer Kies, Sand, Mergelsand, Tonmergel Diluvium \Oberer Geschiebemergel