Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3244] (1875) Sect. Cremmen / geognostisch und agronomisch aufgenommen von G. Berendt und L. Dulk
Entstehung
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Blatt Cremmen.

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ist behufs seiner Gewinnung als Ziegelmaterial und zum sonstigen directen Verbrauch bei Bauten, namentlich zu Lehmwänden, zum Verschmieren der Oefen, zum Setzen derselben und dgl. vielfach aufgeschlossen. Fast jeder Ort besitzt seine bestimmte Lehmgrube und entstehen und verschwinden kleinere je nach Bedarf bald hier bald dort. Da man zu letztgenannten Zwecken gewöhnlich weniger wählerisch zu sein pflegt, als man zur Ziegel - Fabrikation aller­dings nothgedrungen sein muss, und in dieser Hinsicht geradezu meist gar keinen Unterschied zwischen der Lehmdecke und dem intacten, vielfach nur durch die bekannte Probe mit einer ver­dünnten Säure*) zu unterscheidenden Mergel selbst macht, so sind diese Lehmgruben meist gleichzeitig die besten Aufschlüsse für den Diluvialmergel überhaupt. In grösserer Masse aufgeschlossen, findet er sich im oberen Theile der S. und S.O. Cremmen zur Gewinnung von Ziegelmaterial oder von Kies mehrfach erschlossenen Gruben. Seine Mächtigkeit beträgt hier nur 12| Meter, ist jedoch sonst innerhalb der Hochfläche, soviel aus den Angaben über die verschiedenen Brunnenbohrungen hervorgeht, eine grössere; z. B. bei Grabow ca. 4 Meter, in Wolfslake ca. 5 Meter, in Vehle­fanz ca. 7 Meter etc. In Wendemark hat der Brunnen ganz be­sonders tief, ca. 18 Meter, geführt werden müssen; es lagert je­doch höchst wahrscheinlich hier der Obere Diluvialmergel direct auf dem Unteren, ähnlich wie in den Gruben S.O. Cremmen, wo die beiden Diluvialmergel nur noch durch eine höchstens 4 Deci- meter starke Kieslage von einander geschieden sind.

Der Obere Diluvialsand oder Decksand bildet in dem

nordöstlichen Theile der diluvialen Hochfläche eine grössere zusam­menhängende Bedeckung und erstreckt sich mit wenigen Unter­brechungen nach Süden bis über Bärenklau hinaus. Er zeigt in der ganzen Germendorfer Haide und in dem höheren Theile der Schwanter Forst durchweg einen hervorragenden Gehalt an Grand und an schwach lehmigen grandigen Parthieen, wie es die ein­getragenen agronomischen Zeichen erläutern. Seine Mächtigkeit ist nach den kleinen Bohrungen nicht grösser, als durchschnittlich

! ) f Wasser und -J- gewöhn!. Salzsäure empfiehlt sieh hierzu am meisten.