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Auch die Untergrunds-Verhältnisse sind theils unmittelbar, theils unter Benutzung dieser Erläuterungen aus den Lagerungsverhältnissen der unterschiedenen geognostischen Schichten abzuleiten. Um jedoch das Verständniss und die Benutzung der Karten für den Gebrauch des praktischen Land- und Forst- wirthes aufs Möglichste zu erleichtern, ist der vorliegenden Lieferung eine besondere, für alle bisher aus der Berliner Gegend erschienenen Blätter gültige geognostisch-agronomische Farbenerklärung beigegeben und kann auch einzeln zum Preise von 50 Pfennigen durch die Schropp’sche Hof-Landkartenhandlung bezogen werden. In derselben sind für jede der unterschiedenen Farbenbezeichnungen Oberkrume- sowie zugehörige Untergrunds- und Grundwasser-Verhältnisse ausdrücklich angegeben worden und können auf diese Weise nunmehr unmittelbar aus der Karte abgelesen werden.
Blatt Rüdersdorf , zwischen 52° 24’ und 52° 30’ nördlicher Breite sowie 31° 20' und 31° 30’ östlicher Länge gelegen, besitzt in seiner Nordhälfte eine mehr oder weniger wellige, plateauartig sich erhebende Oberflächenform, während die Südhälfte von einer breiten, fast ebenflächigen Niederung gebildet wird. Der nördliche vorwiegend jedoch nordöstliche Theil des Blattes umfasst einen Abschnitt aus dem grossen, sich im Nordosten des Berliner Hauptthales erstreckenden Barnimplateaus und wird hier durch zwei von NO. nach SW. verlaufende Thälchen in drei Abschnitte ge- theilt. Diese Thälchen, welche zur Richtung des genannten Hauptthales oder alten Oderlaufes senkrecht stehen und im Vergleich zur grossen Breite desselben nur als schmale, furchenartige Vertiefungen erscheinen, werden einerseits durch die mit mehreren Nebenrinnen versehene Einsenkung des Stienitzsees, Mühlenfliesses und Kalksees gebildet, andererseits durch die Rinne des Freders- dorfer Fliesses, welches die ganze im Norden anstossende Section Alt-Landsberg durchfliesst. Der Nordrand des alten, sich von OSO. nach WNW. über Müllrose , Fürstenwalde , Berlin , Friesack bis nach Havelberg erstreckenden Berliner Hauptthales ist durch den Rand der Hochfläche, welcher sich vom Kranichsberge aus im Süden der Ortschaften Woltersdorf , Schöneiche und Münchehofe fortsetzt, deutlich ausgesprochen und ebenso der Südrand durch das Nordgehänge der kleinen inselartigen Erhebung in der Südwestecke des Blattes angedeutet.