Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3548] (1899) Sect. Rüdersdorf / unter Benutzung d. Eck'schen u. Orth'schen Aufnahmen im N. O.-Viertel geogn. u. agronom. aufgen. ... u. revidirt durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Blatt Rüdersdorf .

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einem durchschnittlichen Kalkgehalt von 10 pCt. Nach den vor­handenen Aufschlüssen zu urtheilen, beträgt die Mächtigkeit der ganzen Schicht höchstens 4 Meter. Die Sohle der meisten Mergel­gruben befindet sich noch im Mergel selbst, doch lässt sich der darunter liegende Sand gewöhnlich schon in geringer Tiefe er­reichen. Beispielsweise sei hier die Grube Süd-Münchehofe, am Rande der Schöneicher Haide, erwähnt, wo der Untere Sand von der Oberfläche an gerechnet bei 25 Decimeter und die Grube südlich des von Schöneiche nach Woltersdorf führenden Weges, wo derselbe bei 15 Decimeter erreicht wurde. Im östlichen Theile des Alvenslebenbruches beträgt die Mächtigkeit des Mergels i /i bis 2 Meter. Er liegt dort entweder direct auf den abgehobelten Schichtenköpfen des Muschelkalkes oder auf dem zertrümmerten Ausgehenden desselben, mit welchem er wohl seiner Bildung nach als gleichalterig anzusehen ist*). Ganz in der Nordostecke des Alvenslebenbruches, wo die Diluvialschichten in Folge der mit der Einfallsrichtung fast zusammenfallenden Abdachung des Muschel­kalkes mächtiger werden, schiebt sich zwischen den Oberen Diluvial­mergel und den Muschelkalk eine Bank des Unteren Diluvialsandes ein, welche zum Theil in Grand übergeht.

Als Reste des Oberen Diluvialmergels sind diejenigen, meist an den Rändern des Oberen Mergels vorkommenden Flächen be­zeichnet, wo derselbe in eine so wenig mächtige Schicht ausgeht, dass dieselbe fast schon ganz und gar der Verwitterung anheim­gefallen ist und oft nur noch lehmige Sande, sowie vereinzelt vorkommende Lehmnester übrig geblieben sind. Schon in geringer Tiefe wird hier der Untere Diluvialsand überall getroffen. Der­artige Reste sind hauptsächlich nördlich vom Dorfe Rüdersdorf an der Ostseite des tiefen Thaies, bei Münchehofe und zwischen Klein-Schönebeck, Gut Berghof und Woltersdorf zu beobachten.

Oberer Diluvialsand (Geschiebe- oder Decksand).

Derselbe unterscheidet sich von den soeben beschriebenen Resten des Oberen Diluvialmergels durch das ursprüngliche Fehlen lehmiger und staubiger Bestandteile, obwohl dieselben auch zu-

*) Siehe die Anmerkung auf S. 20.