Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 58 [Neue Nr. 2949] (1899) Greiffenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch M. Schmidt u. H. Schröder 1895 u. 1896
Entstehung
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(ireogllostisches.

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Das Diluvium.

Im Diluvium unterscheidet man ungeschichtete und geschichtete Gebilde; erstere die Geschiebemergel sind als Grundmoränen (siehe Seite 5) der vom Norden Europas herkommenden Vergletsche­rungen bekannt; letztere die Sande , Grande und Thonmergel werden als die durch Ausschlemmung mittels der Gletscherwässer aus den Grundmoränen herstammenden Wasserabsätze angesehen. Man kennt zwei von einander getrennte Grundmoränen und unterscheidet demnach einen Unteren Geschiebemergel von einem Oberen nebst den entsprechend dazu gehörigen Unteren bezw. Oberen Sanden etc. Diejenigen Sande, welche die beiden Gruudmoräneu von einander trennen, sind zum Theil wohl nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz, denn sie enthalten in Rixdorf bei Berlin eine Wirbelthierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben kann, sondern für ihre Existenz ein milderes Klima verlangte. Da Grundmoränen, also während einer Vergletscherung entstandene Gebilde, über und unter diesen Fauna führenden, interglacialen Sanden auftreten, so folgt daraus eine zweimalige Vergletscherung Norddeutschlands. Auf Blatt Greiffenberg i. U. selbst sind bisher keine Beweise für die Existenz interglacialer Schichten gefunden.

Das Untere Diluvium.

Der Untere Geschiebemergel ist auf dem Blatte nicht ent­wickelt.

Untere Diluvialsande und Grande (ds und dg) nehmen in hervorragendem Maasse an der Bildung der Oberfläche Theil.

Infolge ihrer Entstehung als Auswaschungsproduct der Grund­moräne durch die Gletscherwässer enthalten sie sämmtliche Gesteine Schwedens , Bornholms etc. in mehr oder minder grosser Zertrümme­rung. Je weiter dieselbe vorgeschritten ist, um so mehr überwiegen als Gemengtheile einzelne Mineralkörper gegenüber den aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Gesteinstückchen und Gerollen. Je geringer die Korngrösse, desto bedeutender ist der Quarzgehalt;