Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 45 und 44 [Neue Nr. 2735, 2736] (1905) Balow, Grabow / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch W. Weissermel 1900
Entstehung
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Oberflächenformen und allgemeiner geologischer Bau.

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Erläuterungen zu Blatt Karstedt). Diese rückwärtigen Staffeln bestehen der Reihe nach aus dem namenlosen Höhenzuge der Höhen 60 und 59 an der zu Stresow gehörigen Ziegelei, dem auf unser Blatt fallenden Anteil des Schneckenherges bei Garlin (Höhe 66 hei denGarliner Tannen), dem Rogger Berg und den Waldhöhen zwischen Neu-Pinnow und Wendisch-Warnow einerseits und Pinnow und Warnow anderseits, und endlich dem Hilgenberg südlich von Warnow mit seiner nördlichen Fortsetzung.

Östlich des Löcknitztales, dessen zur heutigen Wassermenge des Flüßchens in keinem Verhältnis stehende Breite durch die grüne Farbe des Talsandes und die hellen Flächen des Alluviums in die Augen fällt, dehnt sich zunächst der niedrig gelegene Teil der Feldmark Dallmin aus; dann hebt sich das Gelände zu dem oberflächlich mäßig bewegten Hochflächengebiet von Karwo, Kribbe, Neuhof, das eine Fortsetzung der geologisch mit ihm überein­stimmenden Osthälfte von Blatt Karstedt darstellt. Bei Dallmin mündet, aus dieser Hochfläche kommend, ein kurzes, aber breites Seitental in das Löcknitztal, südlich überragt von der vereinzelten Höhe des Galgenberges auf der Grenze von Blatt Balow und Karstedt. Erwähnung verdient noch der niedrige runde Hügel des Gerstenberges nördlich von Dallmin wegen seines später zu erläuternden eigenartig verwickelten Baues.

Blatt Balow-Grabow ist, sowohl was die seine Oberfläche bildenden Schichten als auch was die Oberflächenformen betrifft, ein Ergebnis der Diluvialzeit oder Eiszeit, jener der Jetztzeit unmittelbar vorangehenden Erdperiode, in welcher gewaltige Gletschermassen unter dem Einflüsse eines kalten und feuchten Klimas vom skandinavischen und finnischen Hochlande herab­steigend, ganz Norddeutschland bis an den Rand der deutschen Mittelgebirge mit einer festenInlandeis-Decke erfüllten, ähnlich wie es heute noch in Grönland der Fall ist. Ebenso wie die heutigen Gletscher wälzte das Inlandeis bedeutende Schlamm- und Schuttmassen, eineGrundmoräne , unter sich fort, während die dem Eisrande entströmenden Schmelzwässer gewaltige Sand­massen vor der Stirn des Eises ablagerten. Wo die Wasser in ruhigen Becken sich sammelten, konnte sich auch der feinste Schlamm als Ton niederschlagen. Nach dem Aufhören der Eis-