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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
Sie benutzten daher die vor diesen liegenden Senken, um sich nach S. oder nach N. oder nach beiden Richtungen zugleich — bei der zweiten Staffel unter gleichzeitiger Durchbrechung der vordersten — auf Umwegen ihren Weg zu dieser Haupt- abzugsrinne zu suchen. Zur Bildung einer großen zusammenhängenden Sandfläche konnte es bei dem Fehlen eines ebenen Vorlandes nicht kommen, dafür wurden aber nicht nur die von den Schmelzwassern benutzten Talsenken mit Sand erfüllt (auf der Karte bezeichnet als „Sand der Rinnen und Becken in der Hochfläche“)» sondern auch die Abhänge der Durchragungsberge mit Sand überschüttet, aus dem der Geschiebemergel nur in allerdings recht zahlreichen kleineren Inseln hervortritt. In schroffem Gegensatz dazu besteht der rückwärtige (nordwestliche) Abhang der letzten großen Durchragungszone (Hilgenberg und seine beiderseitige Fortsetzung) und deren Hinterland bis zur Mecklenburgischen Grenze aus einer gleichmäßigen, kaum durch vereinzelte Sandnester unterbrochenen Fläche von Geschiebemergel, so daß der für Stillstandslagen des Eisrandes so bezeichnende Gegensatz zwischen Vor- und Hinterland hier in schönster Weise zum Ausdruck kommt. Nur westlich vom Bahnhof Wendisch-Warnow , südlich von Hühnerland, wird dieser breite Geschiebemergelstreifen unterbrochen durch eine Strecke Oberen Sandes, die in eine Talsenke und mit dieser in das Meyntal ausläuft, anzeigend, daß hier von der „Staumoräne“ aus Schmelzwasser nach rückwärts unter das Eis zu dem dort bereits bestehenden Tal ihren Weg suchten und dabei die Grundmoräne zu Sand auswuschen.
Veranschaulicht uns das Gebiet westlich der Löcknitz die Vorgänge am Rande des Inlandeises, so gibt uns das ganz andersartige Gebiet östlich dieses Tales ein Bild der Ablagerungsverhältnisse unter dem Eise. Es zeigt uns dieser Teil des Blattes einen außerordentlich bunten Wechsel von Geschiebemergel und Sand. Nur einige wenige und dabei räumlich recht beschränkte Durchragungen Unteren Sandes treten darin auf. Sonst ist entweder der Geschiebemergel unter dem Sande nachzuweisen, oder beide Bildungen gehen an ihren Grenzen so in einander über, liegen nesterweise in einander oder „verzahnen“ sich mit