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Grad-Abtheilung 28, Blatt 38 [Neue Nr. 2647] (1893) Fürstenwerder : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch F. Wahnschaffe ...
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Agronomisches.

und ist in diesem Falle weit leichter zu bestellen, als der fette Lehmboden. Ein derartiger lehmiger Sandboden findet sich bei­spielsweise östlich von Arendsee , nördlich von Crewitz und an vielen Punkten in der Forst Kiecker. Geringwerthiger ist der lehmige Sandboden dort, wo ihm durch die ausschlämmende Thä- tigkeit der Atmosphärilien bereits soviel lehmige Theile entzogen worden sind, dass nur noch ein als schwach lehmig zu bezeich­nender Sand zurückgeblieben ist. Ein derartiges Gebiet findet sich beispielsweise nördlich vom Naugartener See auf Blatt Dedelow und greift auch noch in den östlichen Theil des Blattes Fürsten­werder über. Ferner finden sich solche Flächen zwischen War- bende und Parmen, östlich vom Fürstenauer See, östlich von Lichtenberg und westlich vom Grossen See bei Fürstenwerder .

Da der Lehm sowohl, wie der lehmige Sand durch die Ver­witterung ihren Gehalt an kohlensaurem Kalk völlig verloren haben, so ist in allen Fällen, wo die Verwitterung bereits so tief hinab­gegangen ist, dass die Pflanzenwurzeln den Kalkgehalt des im Untergründe anstehenden Mergels nicht mehr auszunutzen ver­mögen, eine Mergelung der Ackerkrume durchaus erforderlich, sobald es sich darum handelt, höhere Kulturgewächse mit Erfolg, das heisst ohne Erschöpfung des Bodens, zu bauen.

Diese Vermischung der Oberkrume, besonders des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens mit dem meist schon in ver- hältnissmässig geringer Tiefe anstehenden Mergel kann daher nicht dringend genug immer wieder empfohlen werden. Durch eine der­artige Mergelung erhält die infolge der Verwitterung völlig entkalkte Oberkrume nicht nur einen, für eine lange Reihe von Jahren ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern die Acker­krume wird auch durch die Vermehrung ihres Thongehaltes bindiger und für die Absorption der Pflanzen -Nährstoffe geeigneter.

Der Sandboden.

Der innerhalb des Blattes vorkommende Sandboden gehört ausschliesslich dem Unteren und Oberen Diluvialsande an. Der Sandboden des ersteren findet sich in der Zerweliner Haide, sowie auf den verschiedenen Kuppen, wo der Obere Mergel vom Un-