Geognostisches.
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Werkenthin’sche Grube aufgeschlossen und es zeigt sich hier, dass sowohl das Hangende wie das Liegende dieser Ablagerung vom Unteren Diluvialsande gebildet wird. Die Bank keilt sich, wie schon erwähnt, in der Sandgrube am Ostabhange aus. Sie bildet dort ein nur wenige Decimeter mächtiges Bänkchen, während in den bereits erwähnten Gruben die Mächtigkeit des Mergels 3—7 Meter beträgt. Diese Aufschlüsse haben insofern ein Interesse, als der Untere Mergel hier Schalreste von Süsswassermollusken in sich einschliesst, worüber bereits eine Mittheilung 1 ) von mir veröffentlicht worden ist.
Der Geschiebemergel enthält folgende Süsswasserconchylien:
Valvata piscinalis Müll. var. antiqua Morris (= Valvata contorta Menke, non Müller)
Bythinia tentaculata L.
Sphaerium solidum N o r m a n d Pisidium amnicum Müll.
» wahrscheinlich nitidum Je n y n s TJnio spec. (in kleinen Bruchstücken).
Die Schalreste befinden sich hier nicht auf primärer Lagerstätte, sondern sind wahrscheinlich bei dem Vorrücken des Inlandeises aus dem Untergründe in die Grundmoräne eingebettet worden.
Auch in einer am Wege zwischen Ferchesar und Kotzen gelegenen Mergelgrube fand sich Pisidium amnicum Müll., welche auch in einer am Nordrande des Ferchesarer Sees befindlichen Grube vorkam. Der Untere Mergel ist meist von gelblicher Farbe an der Oberfläche, wird jedoch in tieferen Aufschlüssen, wie beispielsweise in der Bünger’schen Grube auf dem Rathenower Weinberge nach unten zu blaugrau. Ueberall, wo er in grösseren Flächen zu Tage tritt, ist er von seinen Verwitterungs- respective Ausschlämmungsprodukten, dem Lehm und lehmigen Sande, bedeckt.
') Jahrb. d. Königl. preuss. geol. Landesanst. für 1882. S. 43G—439, ibid. für 1884, S. 262.