Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 19 [Neue Nr. 3352] (1908) Letschin : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Richtungen und ganz kurzen Abständen. Diese Art der Schichtung sowohl, wie der Wechsel der Korngröße deutet auf verschiedene Mengen und Geschwindigkeiten des fortbewegenden Wassers hin. Hiernach wird man die Wälle als bezeichnend für bestimmte Zeiträume in der Entstehung des Oderbruches ansehen können, die später zum Teil der Überschlickung anheimgefallen sind. 1 ) Der hier zur Ablagerung gekommene Schlick bildet jedoch nur eine dünne Decke und überzieht auch nur die niedrig gelegenen Ränder dieser Wälle.

Die solcher Gestalt auftretenden Sande sind sämtlich dem Alluvium zugewiesen, da sie an ihrer Oberfläche humifiziert oder vertont und verlehmt, mithin mehr oder weniger ver­ändert sind.

Das Alluvium

Die alluvialen Bildungen nehmen den weitaus größten Teil des Blattes ein. Sie können unterschieden werden als:

1. Tonige und lehmige:

2. Sandige:

3. Humose:

Schlick' (asf)

I Flußsand (as)

| Flugsand (D)

Torf (at) Moorerde (ah) Moormergel (akh)

4. Kalkige: Wiesenkalk (ak)

5. Eisenhaltige: Raseneisenstein (ar)

Die wichtigste unter den alluvialen Bildungen ist der Schlick (asf), nicht allein deshalb, weil er räumlich die größte Verbreitung hat, sondern weil er zugleich die Bildung ist, welche die ergiebigsten Ackerböden liefert und den Ruf des Oderbruches als eines besonders fruchtbaren Landstrichs begründet hat.

Schlick besteht aus den erdigen Teilen, welche die Flüsse in verschiedener Menge enthalten und namentlich bei Hochwasser

*) Vielleicht wird man nicht fehlgehen, wenn man diese Wälle mit der alten geographischen Einteilung des Oderbruches in Ober- und Niederbruch in Verbindung bringt und in ihnen Ufer von bereits in alter Zeit besiedelten Teilen des Oderbruches erblickt.