Bodenbeschaffenheit
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nämlich die Acker- oder Oberkrume infolge ihres Gehaltes an grobem Sande als Lehm zu bezeichnen ist, muß — entsprechend der allgemeinen Ausbildung des Schlickes — der Untergrund als Ton angesprochen werden.
Lehmhoden findet sich namentlich im NW. des Blattes, aber auch sonst im häufigen Wechsel mit Ton und deshalb ohne besondere Grenzen. Meist ist er humos und gehört wegen seiner günstigeren physikalischen Eigenschaften der Oberkrume zu den bevorzugtesten Böden.
Den Übergang zum Sandboden bildet der tonige oder lehmige Sandboden, das heißt der Schlick in dünner oder unterbrochener Decke auf Sand oder kiesigem Sand als Untergrund. Dieser Boden, bei dem Sand vielfach zutage tritt oder mit dem Pfluge herausgeworfen wird, leidet leicht an Trocken- 'heit und eignet sich besser zum Anbau von Roggen und Kartoffeln, als zu Gerste, der Hauptfrucht des Oderbruches. Bereits im Frühsommer kann man hei der dann gewöhnlich eintretenden Trockenheit an dem Stande dieser Halmfrucht mit Sicherheit erkennen, welche Flächen dieser Bodenart angehören und nicht mehr den gehörigen Ertrag liefern. 1 ) Je nach der Höhenlage des Untergrundes schwankt die Mächtigkeit der Schlickdecke zwischen 0—3 dm.
Die durchschnittliche Zusammensetzung der vorbesprochenen Bodenarten ergibt sich aus der Tabelle Seite 24.
Der Sandboden
Der Sandboden gehört, wie erwähnt, der Talfläche und der Niederung an und findet sich auf dem ganzen Blatte verteilt. Alle drei auf dem Blatte auftretenden Sandarten: Talsand, Alluvialsand und Dünensand sind in mehr oder weniger großem Umfange hodenhildend.
Der Sandboden des Talsandes wird in drei Stufen unterschieden, die ihrer Höhenlage nach verschiedenartig ausgebildet sind und die auf die Bodenkultur verschiedenen Einfluß äußern. Die beiden obersten Stufen werden meist als Wald und
') Der Oderbrücher nennt diese Schrind- oder Brandstellen in scherzhafter Weise „Fettflecke“.