Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 19 [Neue Nr. 3352] (1908) Letschin : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit

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nur zum kleinsten Teile als Acker genutzt. Die Oberfläche des Talsandes ist etwas wellig. In seinen höher gelegenen Flächen ist er trocken; man erreicht meist das Grundwasser bei den Bohrungen in einer Tiefe von 2 in noch nicht. In den tieferen Lagen liegt es dagegen etwas höher und ist auf durchschnittlich 15 dm unter der Oberfläche anzutreffen. Während in den höheren Lagen die Oberkrume meist einen nennenswerten Humus- gehalt nicht hat, ist dies gewöhnlich in den tieferen Lagen der Fall. Die Pflanzenwelt, die diesen Humusgehalt zum größten Teile hervorrief, konnte sich bei der größeren Feuchtigkeit des Geländes lebhafter entwickeln als in dem trockenen Sande. Je nach dem Gehalte an Humus sind die Bezeichnungen des Sandes verschieden; sie schwanken von sehr schwach humos bis humos. Häufig ist der Talsand als kiesig zu bezeichnen, denn er enthält vielfach groben Sand, Kies und kleine Steine von Erbsen- bis Nußgröße und mehr oder weniger größere Gerölle und Geschiebe. Kartoffeln, Roggen, Lupinen und Hafer sind die Früchte, die auf diesem Sandboden hauptsächlich gebaut werden und je nach der Witterung den Anbau mehr oder weniger lohnen.

Die landwirtschaftliche Einschätzung des Bodens stellte für diese Bodenart meist die 7. Ackerklasse oder die 4. Waldklasse des oben genannten Kreises fest. Ausnahmsweise greift sie auch zur 6. und 8. Klasse je nach Lage und Humusgehalt. Un­günstiger werdende Kulturbedingungen, so zum Beispiel Neigung zu Sandverwehungen gaben Veranlassung zu der niedrigeren Einschätzung.

Der Alluvialsand ist der jüngstabgelagerte Sand und auch heute noch vielfach der Überschwemmung durch das Hoch­wasser der Oder ausgesetzt. Seine Lage ist dementsprechend tiefer als die des Talsandes. Das Grundwasser findet sich durch­schnittlich in 10 dm Tiefe; als äußerste Grenzen sind etwa 8 10 dm

anzunehmen. In seiner Oberkrume ist er wie die tieferen Stufen des Talsandes als schwach humos bis humos zu bezeichnen und zeigt öfter einen bis zu großer Tiefe (810 dm) herabgehenden Humusgehalt.

Ungünstiger zu beurteilen ist der Sandboden des jüngsten Alluvialsandes, der von dem Hochwasser der Oder längs dei

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