200

der landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, wo die genannte Art mit Kltones tineatus und Uppera murinu gefressen hatte. Lupinen und Plattererbsen wurden in Lupitz völlig abgefressen. Auch in Tharlottenhof bei Vietz fand man seine Fraß­spuren. 60?» Verlust verursachten die Käfer 1895 in Kaselow bei Locknitz. 18ß8 fraßen sie bis zum 26. Mai Erbsen, welche Ende April gesät waren, bis auf die unterirdischen Teile ab. Die Lupinenfliege (Imtbomviu kuvssta) brachte Ist 02 Lupinen bei Kurtschow (Kreis Krossen) zum Absterben; 1896 trat sie im Versuchs­garten der Berliner landwirtschaftlichen Hochschule auf, f 89 ? wurde sie bei Vietz be­obachtet, und in demselben Jahre vernichteten bei Hochzeit die im Stengel lebenden Maden etwa Hst von 60 Morgen Lupine. In Luzernfeldern zeigte sich 1,896 bei Rüdow (Kreis Kyritz) die grüne Larve des kb^bonoinns insles, eines Rüsselkäfers, der auch bei Selchow (Potsdam) auftrat; 18 98 war Luzerne am 4. Juli sehr stark befressen und blieb im Wachstum zurück.

Samenkäfer aus der Gattung Lruebus konnten im Jahre 1895 bei Trum­mendorf (Aüllichau) für den südöstlichen Teil der Provinz nachgewiesen werden. Auf dem Versuchsfeld der Landwirtschaftsschule in Dahme schlich sich 19 OH der Käfer durch das aus den verschiedensten Quellen zusammengebrachte Saatgut ein.

Von ^plon poinonas wurden Wicken ziemlich stark in Schönfelde bei Bär­walde beschädigt. Der Käfer hatte die Hülsen angebohrt und durch ein kleines Löchel­chen die Samen herausgefressen. Bis zum 18. August fand man den Käfer beim Auf­brechen der Hülsen, am 25. desselben Monats weniger in den Hülsen, aber auf dem in Mandeln stehenden Wickhafer außen auf dem Stroh.

Auch der Trbsenwickler (Orupbolita xlsi) kommt in der Provinz, wenn auch selten, vor (Etzin, Osthavelland, 1902 ).

Schließlich sei auf die überall gemeine schwarze Blattlaus (H-pbis pupuveris) der Puff- oder Saubohne hingewiesen, welche 1900 die Bohnen so stark beeinträch­tigte, daß nur verkrüppelte Körner geerntet werden konnten.

Im Versuchsgarten der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin fand man am 2 H. Februar j89? die hauptwurzeln des Rotklees durch starke tiefe, der Länge nach gehende Bohrgänge so verletzt, daß viele Pflanzen abstarben. Als Täter wurden in diesen Bohrgängen h—5 mm große Maden gefunden, aus welchen die sehr seltene Nacktfliege Bsila utra erzogen werden konnte.

Die Felder bewohnenden Vögel.

Wer im Spätherbst und Winter aufmerksam durch die Felder schreitet, oder mit der Nebenbahn die oft landschaftlich anmutigen Gegenden Brandenburgs be­fährt, gewahrt rasch über die Schollen des gepflügten Ackers hineilend nicht selten ein Volk Rebhühner (Deräix oinersu). Ls sind die, welche im herbst den Sonn­tagsjägern glücklich entkamen, und sich nun vereinigt haben, um gemeinsam die schwere Zeit des Winters zu durchleben. Im Frühjahr trennen sie sich nach paaren, von denen jedes, wenn mancherlei Gefahren durch Raubzeug, die Sense des Mähers,