Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
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IX
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Geographiſch⸗geologiſche Einleitung. IX

Trennungslinie für den weſtöſtlichen Verkehr. Damit hängt es zuſammen, daß am Ubergange über ihn unmittelbar nördlich des Ruppiner Sees Altruppin entſtand, allzu nahe dem unfruchtbaren Waldgürtel. Der Mangel an Ackerland dürfte der Hauptgrund geweſen ſein, daß man an der Weſtſeite des Sees Neuruppin anlegte, das die Vorteile des Waſſerverkehrs und des guten Bodens miteinander verband.

Wie Altruppin am Übergang über den Rhin, ſo entſtand am Übergang über die Doſſe die Stadt Wuſterhauſen . Eine Inſel im Fluß erleichterte an dieſer Stelle die Überbrückung und gab dem Orte den Namen. Die Stadt hatte eine doppelte Bedeutung, denn hier führte nicht nur der Weg nach Ruppin vorüber, ſondern die Flugſandflächen öſtlich von Dreetz ſchufen hier auch einen günſtigen Übergang über das havelländiſche Luch nach Frieſack .

Im Gegenſatz zum Rhin hat die Doſſe ein größeres Gefälle. Das veranlaßte den Prinzen von Heſſen⸗Homburg , die Waſſerkraft durch die Anlage eines Eiſenwerkes in Hohenofen auszunutzen, und damit zugleich den Raſeneiſenſtein zu verarbeiten, der im Gebiet des Doſſebruches unter der Moordecke ſtellenweiſe vorkommt. In der heutigen Zeit lohnt dieſer Betrieb nicht mehr, aber wenn auch das Eiſenwerk ver­ſchwunden iſt, blieb Hohenofen doch eine Stätte gewerblichen Betriebes, indem dort eine Papierfabrik angelegt worden iſt.