Geſchichtliche Einleitung(Quellen). XI
die materielle Verwaltung beſonders der Ämter und Städte(Nr. 83: Kriegsleiden nach 1618 Nr. 832: Schweizer Koloniſten 1698— 1712, die Urkunden und Akten in Rep. 78. Ill Lehnsſachen(nach Orten geordnet), 16.— 18. Jahrh. Vornehmlich die Zeit von 1723— 1806 behandeln die Akten des Genexaldirektoriums Kurmark, z. B. Tit. CCXI Koloniſtenſachen, Tit. CCXXIII Glasſachen, Zechliner Glashütte, Tit. CCXLVI Meliorationen an der Doſſe, Tit. CLXIV Neuruppiner Retabliſſement.
Der handſchriftliche Nachlaß der beiden Frankfurter Profeſſoren Beckmann, Vater und Sohn, liegt in Rep. 92(vornehmlich Topographien, C 35, 36) und enthält zumeiſt die von Pfarrern, Magiſtraten u. a. nach Frankfurt geſandten Auskünfte, ausgefüllte Fragebogen und dgl. aus der Zeit von etwa 1713— 1760; dank der durch die Regierung gewährten Unterſtützung iſt das Material beſonders reichhaltig; zum Teil iſt es verarbeitet in der handſchriftlichen Darſtellung des älteren Beckmann(ein Exemplar davon befindet ſich im Märkiſchen Muſeum zu Berlin ).
Rep. 938 D., aus der Zeit nach 1810, Lit. G. c. Tit. XII, Bauten; Nr. 27: Reparaturen in Neuruppin 18238 60; Nr. 32: Rheinsberg 1825/26; Nr. 35: Neuſtadt 1825— 52; Nr. 51: Altruppin 1816— 52 .
Das von dem„Käſtner“ Engelbrecht Schaum zu Beginn des 17. Jahrhunderts abgeſchriebene Landbuch des Dr. Wolfgang Redorfer von 1525 findet(ich unter Provinz Brandenburg , Rep. 161411, g, 9, das gleichfalls nur abſchriftlich erhaltene Mittelmärkiſche Schoßkataſter von 1624 ebendort.
Aus der Karten: und Planſammlung kommt hauptſächlich nur die nach 1767 durch v. Schmettau angefertigte Karte der Preußiſchen Monarchie(Tit. Vl, Blatt 23, 33, 34) in Betracht.
Berlin . Kgl. Bibliothek: Manuscripta Borussica(fol. 59), Kgl. Konſiſtorinm: Viſitationsprotokolle von 1600 und 1710(Regbez. Potsdam , Superintend. Neuruppin , Litt., Nr. 1 u. ſ. f); Deſignationes von 1718(mit Kircheninventarenh.
Charlottenburg , Kgl. Hausarchiv und Kgl. Hofkammer: Akten über Rheinsberg .
Potsdam , Kgl. Regierung: Altruppiner Erbregiſter von 1590.
Hohennauen . In der v. d. Hagenſchen Bibliothek befindet ſich das leider nicht vollſtändig erhaltene Landbuch, das der Sekretär Henzeke auf Befehl des Grafen 1491 aufſtellte, mit ſtatiſtiſch-kultur- und wirtſchaftsgeſchichtlichen Nachrichten über eine große Anzahl von Dörfern.
Vereinzelt kommen auch Urkunden in den Staatsarchiven von Magdeburg , Breslau , Schwerin ſowie auch Zerbſt und Stettin in Betracht— in der Hauptſache betreffen fie die politiſchen Beziehungen der Grafen von Lindow —, ferner Akten im Fürſtlich Dohnaiſchen Archiv zu Schlo bitten : Vl, Burggraf Alexander, franz. u. andere Kolon. in der Mark, Reviſionstabellen: Okt. 1695 in vier Ruppiner Kolonien im Amt Ruppin 40 Wirte, 132 Kinder(1698: 40 bzw. 135); in drei Kolonien im Amt Lindow 26 Wirte, 75 Kinder(1698: 26 bzw. 91).
Literatur. Allgemeine Darſtellungen(einſchließlich Handſchriften und Urkundenſammlungem).
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts verſuchten Theologen, durch das Schulweſen in Neuruppin begünſtigt, auf urkundlicher Grundlage die Geſchichte des Ländchens von der älteſten Zeit an bis zur Gegenwart zu erzählen, zuerſt Martin Dieterich; als er 1725 in Berlin bei Joh. Andr. Rüdiger die „Hiſtoriſchen Nachrichten“ von den Grafen von Lindow erſcheinen ließ, nannte er ſich„vormahliger Con— rector Scholae Ruppinensis, itzo Evangeliſch⸗Lutheriſcher Prediger in Frankfurt “; er wiederholt kritiklos die Erzählung Spangenbergs über die Teilnahme des Grafen Heinrich v. Arnſtein an einem Magde burger Turnier 934; durch die beigegebenen Urkundenabſchriften und die topographiſch⸗ſtatiſtiſchen Nachrichten aus der Zeit um 1725 iſt jedoch das Werk von unſchätzbarem Werte.
Conrector Jacob Hoppe ſchrieb von 1732 an verſchiedene Schulprogramme geſchichtlichen Inhalts.
Eine kritiſche Unterſuchung der Geſchichte der Grafen bot Samuel Lentz in ſeiner„diplomatiſchen Fortſetzung von Lucae Grafen Saal“(Halle 1751), S. 122— 147. Die bedeutendſte Stelle nimmt Bernhard Feldmann ein(1704— 1776), der als Phyſikus von 1733 an in Neuruppin wirkte; 1738 ſchuf Knobelsdorff fein Hlbildnis, das Glaßbach 1772 ſtach(vgl. Lücke, Unterhaltungsblatt der Märkiſchen Zeitung, 23. und 30. März 1890). Als Arzt, Sammler, Geſchichtsfreund und Menſch gleich