KAunſtgeſchichtliche Aberſicht. LVII
keramiſchen Erzeugniſſe äußerſt ſpärlich vertreten. Die Zechliner Glaskronleuchter zu Rheinsberg und Meſeberg wurden bereits angeführt. Auch von Rheinsberger Porzellanwaren findet ſich in Rheinsberg ſo gut wie nichts mehr; einige Stücke finden ſich in dem Muſeum zu Leipzig (daraus die in Abb. XVI u. XVII wiedergegebenen), Berlin , Hamburg und Schwerin . Wiewohl fremden Urſprungs, ſollen doch die blau bemalten Flieſen des kleinen Teehäuschens zu Spiegelberg (ſ. u. Neuſtadt) an dieſer Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Abb. XVII. Schüſſel aus Rheinsberger Fayence im Kunſtgewerbemu ſeum zu Leipzig . (Aus den Keramiſchen Monatsheften, 1913, Heft 8.)
Reichhaltiger als andere Zweige des Kunſtgewerbes ſind die Möbel vertreten. Möbel.
Unter den auch hier ziemlich häufigen Truhen des 17. oder 18. Jahrhunderts zeichnet ſich die Banktruhe von Hoppenrade nicht nur durch ihren erheblich früheren Stilcharakter, ſondern auch durch ihre eigenartige Sofaform und ihr reiches Schnitzwerk aus. Kunſtgeſchichtlich beſonders wertvoll iſt das Stück auch durch ſeine Datierung(1684). Alle anderen Truhen haben den üblichen Aufbau aus geneigten Wandungen und gewölbtem Deckel, deren einziger Schmuck der reiche Eiſenbeſchlag bildet. K.
Als ein ſeltenes Ausnahmeſtück begegnet uns das kleine reichgeſchnitzte Schrantchen zu Karwe mit ſeiner durchaus niederländiſchen Charakter tragenden labyrinth