Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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XI
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Geſchichtliche Einleitung. XI

Frieſen ihm zu Hilfe. Nahezu andert halb Jahrhunderte vergehen, ohne daß die Havelgegend von Geſchichtsſchreibern oder in Urkunden genannt wird, während Magdeburg ſchon hin und wieder, zum erſten Male S805, Er­wähnung findet.)

Die Sachſenherrſcher und die Begründung des Bistums.

In den Tagen Heinrichs 1. tritt Brandenburg ſelbſt in das hellere Licht der Geſchichte, vornehmlich dank dem Corveyer Mönche Widukind , deſſen Drei Bücher ſächſiſcher Geſchichte für das 10. Jahrhundert die.. a Sun" hauptſächlichſte chronikaliſche Quelle der n,, des J Arartenlung ö ſind. Zum Jahre 928 erzählt er, wie im Domgrchiv, 4. Oktober 948. ſtrengen Winter König Heinrich J. über nen,, GRACHA) REX, das Eis ging undBrennaburg, den auf der heutigen Dominſel gelegenen be feſtigten Sitz eines mächtigen ſlaviſchen Fürſten, einnahm; ſo tritt deutlich bei dieſem Berichte hervor, wie den Slaven , ihrer Eigenart entſprechend, das Waſſer als Ver teidigungsmittel diente, und zum Vergleich ſei daran erinnert, daß Otto von Bam­ berg , der Pommernmiſſionar, Stettin stagno et aquis undique cincta omni hosti inaccessibilis! nannte. Zwanzig Jahre darauf begründete hier Otto J., nachdem er inMagadaburch bereits in den Jahren 36 937 einen Mönchskonvent geſtiftet und eine dem heiligen Moritz geweihte Kirche erbaut hatte, ein 10Provinzen, darunter auch den Gau Heveldun, umfaſſendes Bistum, deſſen Mittelpunkt die Dom inſel ward. Im Weſten war der Sprengel von der Elbe begrenzt, öſtlich reichte er bis zur Oder, nördlich bis zur Uckermark, dem Gau derUucri, die Südgrenze war nicht genauer beſtimmt. Neben anderem Beſitz, z. B. den beiden civitates(Burg warden) Pricervi(Pritzerbe ) und Ezeri Gieſar), erhielt der Biſchof auch die nörd liche Hälfte des auf der Inſel gelegenen OrtesBrendanburg,dimidiam partem civitatis aquilonalem, fo heißt es in der wohlerhaltenen Gründungsurkunde, und ferner die nördliche Hälfte der ganzen Inſel und die Hälfte aller dazugehörigen Dörfer,et dimidiam partem insulae totius septentrionalem in qua civitas eadem habetur constructa dimidiamque partem omnium villarum illuc pertinentium.?) Gleichzeitig erfolgte auch die Gründung des Nachbarbistums Havelberg .

Y v. Mülverſtedt , Magdeb. Regeſten l , 7.

2) Vgl. Curſchmann, Diözeſe Brandenburg, S. 24; über die Bedeutung des Wortes civitas vgl. Rietſchel, Das Burggrafenamt und die hohe Gerichtsbarkeit(Leipzig 1905), S 226 f.; Curſchmann verdeutſcht civitas mit Burgward. Von Widukind erſchien 1904 eine durch Kehr hgg. Oktavausgabe der Monumenta.