Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
XXII
Einzelbild herunterladen

XXI Stadt und Dom Brandenburg .

Abb. XI. Siegel des Biſchofs Friedrich von Plößle Abb XII. Siegel des Biſchofs Ludwig von an der Urkunde vom 22. VIII. 1303 im Domarchiv Neindorf an der Urkunde vom 29. VIII. 4329 im

(vgl. Riedel VIII, 196). Domarchiv vgl. Riedel VIII, 240). Umſchrift:.. RE.. ANDENBURGENSlIS Umſchrift: LODEWICI DEI GRACIA... ECCI[LESIE]:; RANDEBURGEN... EPIIsCObPII.

Schutz- und Trutzbündnis, indem fie ſich gegenſeitige Hilfe mit 12 bewaffneten Lanzenträgern,armatis viris lanceatis, zuſagten. Obwohl die beiden Städte, weil ſie an den Anhaltinern feſthielten, von Kaiſer Karl IV. am 12. April 1350 mit dem Banne belegt wurden, öffneten ſie erſt 1355, nachdem der falſche Waldemar fie feierlich zu Deſſau der Huldigung entlaſſen hatte, den Wittels­bachern, als letzte unter den märkiſchen Städten, wieder die Tore. Darauf be ſtätigte Ludwig der Römer die Gerechtſame der Altſtadt und vertrug ſich mit ihr wegen aller Vorfälle in den letzten ſieben Kriegsjahren.

In den ſechziger Jahren geriet das Kapitel mit denen von Falkow und den Beelitzer Bürgern in Streit, weil dieſe ihmRaub und Schaden zugefügt hatten. Beſonders unruhvoll aber waren die letzten Jahrzehnte der Luxemburgiſchen Herrſchaft. Das für den Verkehr ſo wichtige Schloß Plaue war der Zankapfel. Beide Städte vergaßen ihren eigenen Hader, ſchloſſen ſich 1398 eng zuſammen und ſagten ſich zu, die Beute und Zehrungskoſten nach dem Verhältnis von 4 zu 2 zwiſchen Alt- und Neuſtadt zu teilen; ganz ähnliche Verhältniszahlen finden ſich übrigens auch bei den beiden Spreeſtädten. Im Jahre 1399 ſtreiften die magdeburgiſchen Stiftsvaſallen Ludwig von Neuendorf, Kuno von Wulffen und Werner Kracht vor den Toren plündernd umher. Um ſich ihrer Räubereien zu erwehren, griffen die Bürger zu den Waffen, wurden aber bei den Bergen des Dorfes Marzahne am 17. November 1399 von ihren Gegnern beſiegt. Dieſe