Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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XXIV
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XXIV Stadt und Dom Brandenburg .

Dauer war die Eintracht zwiſchen Alt- und Neuſtadt nicht, und bereits 1407 erhob

man hüben und drüben die heftigſten Beſchuldigungen, als die Neuſtädter den ver­

unglückten Verſuch gemacht hatten, den durch Hans von Quitzow gefangen gehaltenen Herzog Johann von Mecklenburg zu befreien, und die Altſtädter nun gefliſſentlich um des Ritters Gunſt warben. Ahnlich ſeinen Magdeburger Metropoliten war auch Henning von Bredow , der Brandenburger Biſchof, ein ſtreitbarer Herr, der ſich in die Händel miſchte, mit Dietrich von Quitzow einen Streifzug in die magdeburgiſchen Lande unternahm und in einem glücklichen Kampfe bei Zieſar 100 Gefangene machte; ein erbeutetes Banner wurde in der Neuſtädtiſchen Pfarrkirche aufgehängt, wie der Brandenburger Stadtſchreiber Wuſterwitz in ſeiner Chronik berichtet.

Abb. XIV. bis XVII. Siegel(Sigillum) des Bertram van Barut, Coppe van Ammendorp Cune(in der

n bCunradi) Baldewin und Hentze van deme Dore(Tore) an der Urkunde vom 18. September

1404 im Stadtarchiv(vgl. Riedel X, 135).

Die erſten Zollern.

Markgraf Jobſt, der 1409 von dem Neuſt-btiſchen Rat 250 Schock böhmiſcher Groſchen verlangt, aber erhebliche Schwierigkeiten gefunden hatte, ſtarb 1411, und unter den märkiſchen Abgeſandten, die in Ofen vor ſeinem Erben, König Sigismund, erſchienen, befanden ſich die Bürgermeiſter Kerſten Meyns und Niklas Blankenfeldt aus der Neuſtadt, Jaspar Schutten aus der Altſtadt. Ein Jahr darauf, am 21. Juli 1412, ritt der Mann, der nach dem Worte Sigis munds der Markhulplik weſen ſcholde, von Wittenberg her kommend, in die Städte ein. Der Burggraf, begleitet von Herzog Rudolf von Sachſen, Graf Günther zu Schwarzburg und von zahlreichen Rittern, wohnte im Dome einem Tedeum bei, küßte das Bild der Apoſtel Paulus und Petrus und ge­lobte, die Kirche in getreue Obhut zu nehmen.Viele vom Adel und aus den Städten verſammelten ſich AM, damals in der Neuſtadt. Und als ihnen Friedrich Ürk. vom 42. VII. 1412 im Stadtarchiv des Kaiſers Briefe vorlegte und fie fragte, ob fe (vgl. Riedel IX, 87). Umfchrift: ihm als einem Hauptmann und oberſten Verweſer

Sligillum Fridrici dei gracia. J Burcgravii de noremblerſg. der Mark treu ſein wollten, da wurde hier in der