brüſtung dem Weſtteile der Kirche zur weſentlichen Zierde gereicht. Dem gleichen Jahrhundert gehören, abgeſehen von den i. J. 1906 daran vorgenommenen Anderungen, die auf toskaniſchen Holzſäulen ruhenden Emporen der Kirche an.
Von außerordentlich glücklicher Wirkung als Schmuck des Chores iſt das erſt jüngſt wieder aus unwürdiger Vernachläſſigung erhobene Triumphkreuz(Abb. 10) aus ſpätgotiſcher Zeit mit den wohlgelungenen Figuren des Gekreuzigten, der Maria und des Johannes und dem reichen Schmuck von Kantenblättern am Kreuze.
Dem ehemaligen Hauptaltare gehören wohl die drei 4. 35m hohen holzgeſchnitzten Figur en an(zwei davon in Abb. 14), die neuerdings in drei Stichbogenniſchen an der Südwand des Chores Aufſtellung gefunden haben. Sie ſtellen die Heiligen dar, denen die Kirche geweiht iſt: die Biſchöfe St. Gotthardt und St. Maternus und den Apoſtel Matthias . Ebenſo tüchtige Arbeiten find die gegenwärtig zwiſchen jenen auf ſchlanken Holzſäulchen aufgeſtellten kleineren, nur 0,80 m hohen Figuren der Veronika und Magdalena.
Abb. 14. St. Gotthardtkirche. Geſchnitzte Figuren der Biſchöfe Eine reizvoll bewegte, 0,68 m St. Gotthardt und St. Maternus. hohe Holzfigur Johannis des Täufers auf einem Felſen, aus der erſten Hälfte des 17. Jahrh., ſteht jetzt in einer Niſche der Weſtwand der mittleren Südkapelle, getrennt von der Chriſtusfigur, die einſt mit ihr zu einer Gruppe vereinigt war und jetzt an der Nordweſtecke der Kapelle auf dem Epitaph des Konſuls Matthias aufgeſtellt iſt. Dieſe Darſtellung der Taufe Chriſti im Jordan gehört offenbar zum Schmuck des Taufbaldachins von 1623 oder eines beſonderen Taufdeckels(ſiehe oben unter Taufe ſowie die Skizze auf Tafel 8. Der von dem Brandenburgiſchen Bildhauer Hildebrand nach Afinger geſchnitzte Kruzifixus, der früher den Altar krönte, iſt abgenommen und wird in der nördlichen Turmkammer aufbewahrt.