Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
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22 Stadt Brandenburg .

7) Nordwärts daneben folgt das Grabmal des 1707 verſtorbenen Bürgermeiſters Fr. Kriele, eine ovale Tafel mit einer Umrahmung aus Putten, Füllhörnern und Akanthus, oben vom Allianzwappen des Verſtorbenen bekrönt.

8) Zwiſchen den beiden nördlichen Chorkapellen erhebt ſich ein dem Anfang des 17. Jahrh. angehöriges Epitaph des Junkers Georg Hahn von Baſedow, der in der Mitte des Epitaphs knieend dargeſtellt iſt.

9) An der Nordſeite der Kirche folgt dann das Grabmal des 1722 verſtorbenen Ratmanns Chriſtian Liepe.

10) Ein Barockdenkmal(gegen 1800) für drei Schweſtern v. Görne mit zwei allegoriſchen Figuren..

11) Der Denkſtein für Joh. Chriſt. Fr. Engel(S 1719.

Die hölzernen Epitaphien ſind zumeiſt an den Arkadenpfeilern der Kirche angebracht. Es befinden ſich im Weſten der Nordreihe beginnend:

Am zweiten Pfeiler das ſchlichte mit zwei toskaniſchen Säulen beſetzte Epitaph des Kriſtian Küparus(f 1585).

Am vierten Pfeiler das dem hochverdienten Bürgermeiſter Simon Roter (f 1584) geſtiftete Epitaph, deſſen Hauptteil mit zwei toskaniſchen Säulen auf löwenkopf geſchmückten Konſolen ruht. Das Gemälde darin ſtellt die Auferweckung des Lazarus dar; das kleinere im oberen Aufſatz: Chriſtus das Kreuz haltend.

Am fünften Pfeiler hängt die gegenwärtig inſchriftloſe, nach Wernicke(in

Bergau, S. 251) dem Andenken des Hans Trebaw und der Urſula During gewidmete Votivtafel von 1586, den Gekreuzigten darſtellend, deſſen Kreuz die knieende Magdalena mit den Armen umfängt; neben ihr knieen die zwei männlichen und zwei weiblichen Stifter der Tafel, die gleich zwei anderen Tafeln das Meiſterzeichen T. HE. trägt und nach Ausweis einer von dieſen dreien von Thomas Heren aus Emden gemalt iſt. Sie iſt von beſonderem Werte durch den landſchaftlichen Hintergrund des Bildes, der links die Marienkirche und rechts die Altſtadt ſelbſt(Abb. 1) zur Darſtellung bringt.

Am ſechſten Pfeiler folgt das in reicher tüchtiger Architektur ausgebildete Epitaph des Paſtors Petrus Weitzke, F 1585(Abb. 15), eines Freundes des Zacharias Garcaeus. Das Hauptgemälde von Thom. Heren aus Emden , die Kopie eines in der Ständiſchen Galerie zu Prag hängenden Gemäldes von Lucas Kranach, trägt (nach Paſtor Wernicke in Bergau, S. 251) allegoriſch die geſamte evangeliſche Heils­lehre von Sünde und Gnade, Geſetz und Evangelium vor. Das ſchmale Bild im Unterteil enthält neben einer Inſchrifttafel und den Bildniſſen der Stifter eine kleine Landſchaft und die Innenanſicht der Gotthardtkirche im Zuſtande jener Zeit.

Am ſiebenten Pfeiler der Nordreihe zeigt ein von einfacher Architektur umrahmtes Gemälde den Traum Jakobs von der Himmelsleiter, im Aufſatz eine auf einem Toten­ſchädel ſitzende Putte. Die Inſchrift iſt unleſerlich.

An den Arkadenpfeilern der ſüdlichen Reihe befinden ſich von Weſten beginnend:

Am zweiten Pfeiler das Epitaph des Bürgermeiſters Nicolaus Hagen(f 1572), eine Auferſtehung Chriſti mit dem Meiſterzeichen G] werſchlungen) in ganz ſchlichter magerer Pilaſterarchitektur.