1840 mußten die ſog. Kunſtpfeiferecken-Galerien am Fuße des Achteckteiles einer Erneuerung unterzogen werden, die ſich durch die roten Backſteine innerhalb des gelben Mauerwerks kennzeichnet. Zwei Jahre danach wurde die ganze Kirche im Innern erneuert, abgeputzt und mit grünlich-weißer Farbe geſtrichen. Die Fußböden wurden neu gelegt und im Umgang des Chores erhöht, die Fenſter mit runden Scheiben erneuert; Türen und Windfänge wurden neu angefertigt und anderes mehr.
Die Jahre 1864 und 1865 brachten Erneuerungsarbeiten am Außeren, zu denen namentlich die farbigen Chorfenſter, der Erſatz der meiſten Heiligenfigürchen durch neue vom Bildhauer Koch in Potsdam und der in gotiſchen Stilformen gehaltene Giebel an Stelle eines alten Renaiſſancegiebels über dem Südteil des Weſtbaus gehören.
Innere Ausſtattung.
Altäre. Die Menſa des ehemaligen Hochaltars ſteht noch an ihrem Platze. Sie ſcheint zweimal geweiht worden zu ſein, da ſie außer den aus einfachen eingeritzten Strichen beſtehenden Weihkreuzen noch andere mehr nach der Mitte hin ſtehende zeigt, deren Schenkel ſich nach den Enden erbreitern. Der Flügelſchrein des Hauptaltares wurde 1842 inſtandgeſetzt und von feiner urſprünglichen Stelle an ſeine jetzige unter das mittlere Chorfenſter verſetzt. Der auf einer Predella ſtehende 2,65 m breite Schrein(Taf. 17) war früher mit doppelten Flügeln ausgeſtattet, doch ſind die äußeren gegenwärtig abgelöſt und ſtehen getrennt in dem Raume über der Sakriſtei. Bei der Ausbeſſerung j. J. 1842 ſah Heffter hinter den Figuren des Altars die Inſchrift:, Anno 1474 per Gerard Weger.“ Die Predella enthält in fünf Abteilungen figürliche Darſtellungen kleinen Maßſtabes aus dem Leben der heiligen Katharina. Ihre ſeitlichen Konſolanſätze ſchmücken je eine männliche Halbfigur mit leerem Schriftbande. Die 1,20 m hohen Figuren des Schreins ſtehen auf Blattwerkkonſolen unter einem reichen, ſehr zierlich durchbrochenen, durchlaufenden Baldachinwerk. Der niſchenartig vertiefte Mittelteil des Schreins enthält die um die fehlende Konſole größere, 1,50 m hohe Hauptfigur, eine Maria mit dem Jeſuskinde. Dieſes neigt ſich der im linken Teil neben ihm ſtehenden hl. Katharina zu, die mit ausgeſtreckter Rechten im Begriff iſt, ſich ihm zu verloben. Auf der rechten Seite der Jungfrau ſteht die hl. Amalberga mit einem Kirchenmodell als Beigabe. Beide Märtyrerinnen treten die gekrönten Geſtalten ihrer königlichen Verfolger unter ihre Füße. Die äußeren Figuren des Schreins ſind St. Andreas mit dem gezimmerten Kreuz und St. Agidius, dargeſtellt als Biſchof mit Stab und Buch. Eine Hirſchkuh, deren Hals von einem Pfeil durchbohrt iſt, hebt ſich an ihm empor. Die Flügel des Altars enthalten in zwei Reihen plaſtiſcher Darſtellungen acht Szenen aus der frühen Kindheitsgeſchichte Jeſu. Die Bemalung des Schnitzwerks iſt 1842 erneuert. Wurden die Flügel geſchloſſen, ſo zeigten ihre Außenſeiten und die Innenſeiten der jetzt abgetrennten Schutztüren zwei Reihenfolgen von je acht Gemälden, deren eine(links) das Leben der heiligen Katharina, die andere(rechts) das der heiligen Amalberga vorführt. Sie ſind für die Koſtümgeſchichte des 15. Jahrh. wertvoll(Abb. 36). Von