Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
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Stadt Brandenburg .

ein Spruchband mit den Worten: vere filius dei erat iste(wahrlich jener war Gottes Sohn). Der ſchwarze Grund iſt mit weißen Sternen bemalt. Die Leibungsfläche der Niſche zeigt rote Ranken auf weißem Grunde.

Glasmalereien ſcheint die Kirche früher nie gehabt zu haben. Die für die drei mittleren Chor­fenſter 1866 1870 geſtifteten find von wenig günſtiger Wirkung.

Ölgemälde. Vier Bruſt bilder von Geiſtlichen(vgl. Schultz und Boelke, Beiträge zur Geſchichte der St. Katharinen⸗Kirche, S. 88, 93 und 95, und Wernicke, die St. Katharinenkirche zu B., S. 35) hängen am Oſtende der nördlichen

Abb. 45. Katharinenkirche. Empore; ebenſo daneben am Treppen­

Initiale aus der Nr. 246 der Bibliothek. turm ein Geiſtlichenbildnis als Bruſt­; bild und eines in ganzer Figur. In der zweiten Niſche an der Nordſeite des Chores befindet ſich eine Auferſtehung Chriſti in einem ſäulenbeſetzten Rahmen, der Reſt eines Epitaphs. Dieſem gegenüber hängt ein Madonnenbild. Auf ihrem Schoße ſteht der nackte Jeſusknabe und legt den Arm um den Hals der Mutter. Die anſprechende Kompoſition iſt vielleicht auf italieniſchen Einfluß zurückzuführen.

Die dritte Chorniſche enthält ein Epitaphbild mit der Familie des Math. Heſſe, des Stifters der Kanzel, aus dem Jahre 1668, das vielleicht einer flotten holländiſchen Hand ſeine Entſtehung verdankt. Das bedeutendſte unter den Sl­bildern der Kirche ſchmückt das 1624 errichtete Epitaph der Frau Hyppolita von der Hage in der Chorniſche öſtlich neben der Sakriſtei. Seine aus zwei auf Konſolen ſtehenden Säulen und einem gekröpften Gebälk gebildete Umrahmung iſt großenteils vergoldet. Der Gegenſtand der flotten, aber künſtleriſch achtbaren Darſtellung iſt die Grablegung Chriſti, die mit italieniſchem Pathos komponiert iſt. An der Sakriſtei­wand hängen die i. J. 1596 in ganzer Figur gemalten und 1736renovierten Bildniſſe von Luther und Melanchthon. Zwiſchen ihnen befindet ſich ein Bruſtbild Chriſti, der, von Engelköpfen umgeben, ſegnend die Rechte erhebt, während die Linke eine Glaskugel als Symbol hält. Den Fuß des Gemäldes bedeckt ein Spruch.

Hieran ſchließen ſich wiederum Bildniſſe von Geiſtlichen, am Oſtende der ſüdlichen Empore, eines als ganze Figur, zwei als Bruſtbilder.