Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
77
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Katharinenkirche. 77

In der Fronleichnamskapelle lehnt ſich an deren Nordwand das Grab­mal des Adolph v. Welchhauſen(F 1716). An der Weſtwand folgt das eines Schwiegerſohnes des bekannten Direktors Heinſius, des 1710 verſtorbenen Arztes Daniel Diſtel. Es zeigt oben zwei Putten mit dem redenden Wappen. Neben der Inſchrifttafel links Kronos mit Sichel, rechts der Tod mit Stundenglas, unten eine Akanthuskartuſche. Weitſchweifige, lateiniſche und deutſche Inſchriften ſind auf dem Denkmal angehäuft. Neben dieſem links an der Weſtwand iſt das Grabmal des Fridericus Krielius( 1734). Ein anderer Schwiegerſohn von Heinſius war der 1730 verſtorbene Archidiakon Michael Romigius, deſſen Grabmal ſich an der Sübdfeite der Kapelle befindet. In feiner Nähe, an der Südſeite des Kapellenchores, erhebt ſich das ſchöne Grabmal des Joachim Heinſe aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Abb. 46). Es iſt etwa 4,50 m hoch und aus Sandſtein in Form eines Obelisken gearbeitet, der von einer großen Rokoko⸗-Kartuſche gedeckt wird und über einem ſarkophagartigen Unterſatze ſteht. Seine allegoriſchen Figuren find aus weißem Marmor(Taf. 23). An der Oſtwand der Kapelle ſtehen das Grabmal des 1722 verſtorbenen Joachim Heinſe und im Nordoſten das des Mart. Heinſe(6 1724). An der Nordwand iſt oben ein kleines zierliches, o, 75 m breites und etwa 1,15 m hohes Sandſteinepitaph angebracht, das dem 1559 verſtorbenen Bäckermeiſter Martin Heinſe gewidmet iſt(Abb. 477. Es ſtellt die Begegnung des auferſtandenen Chriſtus mit Thomas in gut gearbeiteten, kleinen, bemalten Figuren dar. Im Giebelfelde darüber iſt zwiſchen Ornament ein Rundmedaillon mit dem Bruſtbild des ſegnenden Chriſtus angebracht. Als Akroterien dienen zwei zierliche nackte Figürchen, die leider verſtümmelt ſind. Links neben der unten angebrachten Inſchrift kniet der Verſtorbene bei ſeinem eine Bretzel und ein Brötchen enthaltenden Wappen. Ein Grabmal des i. J. 1714 verſtorbenen Joachim Friedr. Kriele iſt, wie auch das des Phil. v. Blanken­burg C 1715), durch die Scheidewand zwiſchen Kirche und Kapelle teilweiſe verdeckt. Ebenſo gegenüber an der weſtlichen Bogenleibung die Grabſteine des Ratsherrn Paulus Becker(+ 1680) und feiner Gemahlin(S 1666.

Im Chore der Kirche iſt neben dem Treppenturm der kleine Grabſtein eines Mädchens mit der Figur der Verſtorbenen in Hochrelief und ihrem Wappen dar­geſtellt. Der Knorpelſtil des Ornamentalen iſt bezeichnend für die Zeit um 1600.

In der zweiten Chorniſche folgt links der Grabſtein von Valentin Fromme, deſſen Inſchrift früher durch Abtreten ſehr gelitten hat, und ihm gegenüber der des erſten evangeliſchen Pfarrers der Kirche, Thomas Baitz( 1549.

An der Stirn des Strebepfeilers ſteht der gefällige Aufbau des von zwei kleinen Marmorfiguren begleiteten Grabmals des Clemens Lentz c 1737) und deſſen Frau.

In der dritten Chorniſche ſteht der Grabſtein von Frau Anna Höpfner(S 1787, in der Mitte, vor dem Reſt der Wandmalerei das kleine Grabmal des Paſtors Joach. Friedr. Hövels und Gattin(+ 1764); die Pyramidenform mit großer Rokoko⸗Kartuſche ſchließen die allegoriſchen Figuren von Glaube und Liebe ein. Gegenüber am Arkadenpfeiler erhebt ſich das größere Rokoko⸗Denkmal von Frau Anna Kath. Würtze( 1752). An die Stirn des nächſten Strebepfeilers iſt das Grabmal des Daniel Krüger C6 1740) angelehnt.