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Abb. 57. Paulikloſter. Gemalte Inſchrift im Weſtflügel.
St. Paulikirche.
Die St. Paulikirche in der Neuſtadt gehörte dem Dominikaner - oder Schwarzen Kloſter an. Sie war urſprünglich der hl. Magdalena und dem Apoſtel Andreas geweiht, erſt ſpäter wurde es üblich, ſie nach dem Schutzpatron der Provinz Sachſen des Dominikanerordens zu nennen. Sie beſteht aus der dreiſchiffigen Halle des Langhauſes und einem einſchiffigen Chor aus drei Jochen mit dem in drei Seiten des Achtecks geſchloſſenen Haupte, die beide etwas abweichend von Oſtnordoſten nach Weſtſüdweſten gerichtet ſind(ſiehe den Nordpfeil auf Taf. 25). An die Südſeite des Chors legt ſich ein ſchlanker Glockenturm. Bei äußerſt ſparſamer Anwendung von Schmuckformen iſt der Kirche eine vorzügliche Raumwirkung eigen. Das Material iſt durchweg Backſtein. Den im folgenden gebrauchten Bezeichnungen nach der Himmelsrichtung iſt die Richtung der Kirche(als weſtöſtlich,, nicht die der Windroſe zu Grunde gelegt.
Für die Baugeſchichte des Kloſters iſt eine Inſchrift von hervorragender Bedeutung, die ſich an der Innenſeite der Südmauer des Chores befindet(ſiehe S. 108). Sie lautet auszüglich folgendermaßen:„Der durchlauchtige und hochgeborene Fürſt Otto, der Große oder Lange genannt, Markgraf zu Brandenburg , Ottonis des Gütigen
hat i. J. nach Chriſti Geburt 1286 am Tage Math. apoſt. ſeinen Hof, in der Neuen Stadt Brandenburg gebauet, den Mönchen Dominikaner Ordens zu einem Kloſter geſchenkt, ihnen auch viel Geldes zum Gebäu verordnet...... Im ſelben 1286. Jahre iſt die... Einweihung dieſer Kirchen durch Biſchof Gebharten zu Brandenburg gehalten und Andreas apoſtolus und Maria Magdalena zu Patronen erwählt worden. Anno Chr. 1311 haben ein Rat der Neuen Stadt Brandenburg einen Platz von gemeiner Stadt zu dieſer Kirchen geſchenkt, daß die Mönche ihre Wohnungen darauf gebaut....“ Die unſcharfe Ausdrucksweiſe dieſer Inſchrift, die übrigens dem 16. Jahrh. angehört, aber wohl auf älteren Urkunden beruht, könnte dazu Veranlaſſung geben, die kurze Zeit von einem Jahre auf die Vollendung der ganzen Kirche zu beziehen. Adler hat bereits vor dieſer Auslegung gewarnt. Er hat deshalb angenommen, daß der 1286 errichtete Bau nur eine vorläufig hergeſtellte kleine Kapelle geweſen ſei und auf Grund einer anderen Inſchrift an den Chorſtühlen der Dominikanerkirche zu Röbel in Mecklenburg , die 1292 als das Stiftungsjahr des Brandenburger Kloſters angibt, vermutet, daß in dieſem Jahre das Langhaus vollendet worden und der Chor als eine