Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
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274. Dom Brandenburg .

und Damianus. Die rechte Gruppe bilden St. Petrus als Papſt mit der Tiara dar­geſtellt, St. Paulus in geiſtlicher Tracht, Johannes Evangeliſta und Margareta.

Die künſtleriſch wenig hervorragenden Figuren in Temperamalerei ſtehen auf einer üppig grünenden Wieſe mit landſchaftlichem Hintergrunde. Der ſtellenweiſe zerſtörte Kreidegrund hat zu Ausbeſſerungen Anlaß gegeben.

Altarſtaffel von 2,0 m Breite und 0,68 m Höhe unter dem vorgenannten Unterſatz. Die ſtark zerſtörte Temperamalerei zeigt in der Mitte zwei knieende Engel, die eine Monſtranz halten(ſiehe die Abbildung auf Seite 225). Rechts und links von ihnen iſt je ein knieender Kanonikus mit einem Spruchbande dargeſtellt. Darauf ſtehen Stellen aus dem HymnusPange lingua , nämlich:tantum ergo sacramentum veneremur cernui undgenitori genitoque laus et jubilatio'. Das rechte Ende der Staffel iſt in der üblichen Weiſe nach einer Karnieslinie ausgeſchweift, links endet ſie in roher abgeſetzter Form, die ſich offenbar an einen Pfeiler anpaßte. Der zugehörige Altar ſtand demnach wohl einſt im ſüdlichen Seitenſchiff und war vers mutlich der i. J. 1413 geſtiftete Altar corporis christi.

Mitteltafel eines gemalten Altars von faſt 2,0 m Höhe und 1,76 m Breite. Der Gegenſtand der Darſtellung iſt Golgatha mit Chriſtus und den beiden Ver brechern am Kreuze ſowie den verſchiedenen Begleitſzenen. In der linken unteren Ecke kniet der Donator.

Altarſtaffel von 2, 80 m Länge und 0, 40m Höhe an der Weſtwand; nach Wernicke (Bergau S. 207) von 1489 und zur Predella des Hochaltars gehörig. Die Tafel iſt auf beiden Seiten mit Bruſtſtücken bemalt. Die Vorderſeite zeigt auf Goldgrund im mittleren der drei Felder Maria mit dem Kinde zwiſchen Petrus und Johannes dem Täufer ; in den beiden ſeitlichen Feldern ſind rechts Paulus, Benediktus und Urſula, links Stephanus, Bernhardus und Katharina dargeſtellt. Die jetzt nicht ſicht­bare Rückſeite zeigt nach Wernicke auf blauem Grunde Chriſtus mit den zwölf Apoſteln.

Zwei Flügel eines ſpätgotiſchen Flügelaltars von 1,40 m Höhe und 0,70 m Breite an der Südwand enthalten in ihren oberen Feldern Szenen aus dem Leben Petri, nämlich ſeine Befreiung und ſein Martyrium; die unteren ſehr ſtark zerſtörten Bilder ſtellen das Martyrium des Andreas und des Paulus dar. Die nicht bedeu­tenden Gemälde zeigen bereits reicheren, landſchaftlichen Hintergrund.

Spätgotiſcher Schnitzaltar von 2,0 m Breite und 1,96 m Höhe an der Südwand(Abb. 189). Schrein und Flügel enthalten zwei mittels durch­brochener Baldachinreihen(Abb. 186) geſonderte Stockwerke. Der Schrein enthält oben in der Mitte die Krönung Mariä zwiſchen Katharina und Barbara, darunter den Tod der Maria zwiſchen Margareta und Dorothea. In den Flügeln ſtehen die zwölf Apoſtel zu je dreien nebeneinander. Die Leimfarbenmalereien auf den Außenſeiten der Flügel zeigen die thronende Himmelskönigin, die hl. Dreieinigkeit und zwei andere Darſtellungen aus Heiligenlegenden. ö

Die Figuren des Schreins ſind meiſt beſchädigt und fehlen zum Teil ganz. Die Bemalung iſt vorherrſchend Vergoldung mit wenigen roten und blauen Tönen.