Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3342] (1882) Ribbeck : [geologische Karte] / geognostisch unda gronomisch aufgenommen durch F. Wahnschaffe ; unter Hülfeleistung des Culturtechiker Wölfer
Entstehung
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Geognostisches.

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des Diluvialmergels zu betrachten ist, besteht wieder in ihrem unteren Theile aus dem bekannten Lehm, während sie oberfläch­lich ein lehmiger, oft sogar nur noch schwachlehmiger Sand ist. Auf diesen lehmigen oder auch nur schwachlehmigen Sand, welcher als die eigentliche Oberkrume im Bereiche der dem Oberen Dilu­vialmergel angehörenden Flächen den Landwirth in erster Reihe interessirt, geht der agronomische Theil der bereits erwähnten »Allgemeinen Erläuterungen« näher ein und kann hier nur auf die dortigen durch Analysen unterstützten Ausführungen hingewiesen werden. Die Verwendung des intacten Diluvialmergels als geeig­netstes Meliorationsmittel für fast alle Bodenarten ist bekannt, kann aber nicht genug immer von Neuem wieder empfohlen werden.

Als Reste des Oberen Mergels auf Unterem Sande sind einige kleinere Flächen bezeichnet worden, wo die Mergelplatte am Ausgehenden nur in einer so dünnen Schicht vorhanden war, dass dieselbe bereits völlig in Lehm und lehmigen Sand über­gegangen ist und der intacte Mergel nicht mehr im Untergründe an getroffen werden kann.

Der Obere Sand ist hier stets fast völlig steinfrei entwickelt und bildet eine bis zu 2 Meter mächtige Deckschicht auf dem Oberen Mergel. In grösseren Flächen findet er sich westlich von Ribbeck, sowie in der Ribbecker Forst. Seine Oberkrume besitzt in diesen Forstgebieten oft eine durch nachträgliche Verwitterung des Gesteinsmaterials entstandene schwachlehmige Beimengung.

Der Thalsand. Nach den neusten Untersuchungen Be- rendtsr 1) ist der früher als altalluvial bezeichnete Thalsand, welche hier stets von feinkörniger Beschaffenheit ist und nirgends grössere Gerolle führt, als jüngstes Gebilde der Diluvialzeit anzusehen, entstanden durch die zu breiten Strömen sich vereinigenden Ab­schmelzwasser des schmelzenden Inlandeises. Er bildet hier ent­weder schmale Vorterrassen an den Plateaurändern, oder mehr oder weniger grosse inselartige Flächen innerhalb der alluvialen Thalniederung. An vielen Stellen zeichnet er sich durch eine schwach

1) Die Sande im norddeutschen Tieflande und die grosse diluviale Abschmelz­periode. Jahrb. d. königl. preuss. geolog. Landesanst. für 1881.