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10 Beenz— Bergholz.
Der ganz ſchlichte, barocke Kanzelaltar iſt ; ſehr derb gehalten und eichenholzartig geſtrichen. Die ==— Menſa entbehrt jedes Schmuckes.
Geſtüͤhl und Emporen find mit toskaniſchen Saͤulchen beſetzt.
Zinnkanne, 26 em hoch, von 1793, in Form eines zierlich profilierten Deckelkruges(Abb. 9.
Glocke, 53 em Durchm., in Zuckerhutform, ohne Inſchrift und Verzierungen, nur mit zwei Paar glatten Linien am Halſe.
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Bergholz.
Bergholz, 5 kin nordnordoöſtlich von Bruͤſſow. Gem. 683 Einw., 1709 ha.
Abb. 9. Beenz. Das Dorf hat mit feinen 80 Hufen, die ihm zur
Zinnkanne in der Kirche. Zeit der deutſchen Koloniſation zugewieſen worden waren,
die größte Gemarkung unter den Dörfern des Kreiſes; ſeine Einwohnerzahl war daher auch von jeher eine der ſtaͤrkſten in der geſamten Ucker— mark. Im Mittelalter gehörte die Ortſchaft zum Schloß Löcknitz. Am 3. Auguſt 1484 erklaͤrte Ritter Werner von der Schulenburg, daß er zugleich mit„Slot Lockenitz“ auch „dat dorp Berckholt mit aller gerechtigkeyt, mit dem kercklehen“(Kirchlehn— Patronat) vom Kurfuͤrſten Albrecht Achilles zu Lehen erhalten habe. Lange verblieb dieſe alte Grenzburg im Beſitz der Schulenburg und wurde mit den zu ihr gehörigen Dörfern zu einem„Amt“ vereinigt. Eine Beſchreibung des Dorfes und feiner 23 Bauerngüter im Schulenburgſchen Amts⸗-Erbregiſter von 1591 beginnt mit den Worten:„Berckholz gehoͤret mit aller Gerechtigkeit zum Haufe Locknitz, hat kein Frembder nichts darinne“. Um 1680 kam Locknitz ſamt Zubehör an die Landesherrſchaft. Infolge des 30 jährigen Krieges waren 12 Hoͤfe„wuͤſt“ geworden. In die Luͤcken ruͤckten aus Frankreich ver triebene Proteſtanten 1686 ein, ſogenannte„Planteurs“, die auch Tabakbau betrieben. 8 Bauernguͤter mit 16 Hufen waren einem Protokoll von 1688 zufolge im Beſitz dieſer „Frantzhohſen“, fuͤr die bis etwa 1823 franzoͤſiſch gepredigt wurde. Die Kirche war ſchon damals„filia“ von Loͤcknitz und„in gutem Stande.“
Kirche, aufwendiger Backſteinrohbau von 1862— 64.
Reſte des ehemaligen Barockaltars im Uckermaͤrkiſchen Muſeum zu Prenz— lau. Drei verſchiedene Stuͤcke: 1) eine quadratiſche Füllung mit durchbrochener Akanthus—ranke und gefluͤgelten Engelskoͤpfen in den Ecken(Abb. 10), Y ein großes aufrechtſtehendes Akanthusblatt von der Kanzelkufe, 3 durchbrochenes Akanthusornament der Seitenkante des Altars(Abb. 11).
Einfacher ſilberner Kelch.
Drei Glocken. Die große, 1, 2 m Durchm, 1782 von J. F. Thiele, Berlin. Die