Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Falkenhagen Falkenwalde. 51

An den Bruͤſtungen und Ruͤckwaͤnden des Predigerſtuhles neben der Kanzel treppe und an einigen Geſtüuͤhlbruͤſtungen der Kirche eine großere Anzahl roh gemalter bibliſcher Szenen.

Ein Bretterſtuhl mit barocker, etwas roh geſchnitzter Lehne mit der Taube des hl. Geiſtes als Mittelſtück(Abb. 46).

Großer ſchoͤner Kronleuchter(Abb. 47) aus Rotguß für 16 Kerzen, oben ein Doppeladler und Reihen von Sternblumen, unten eine große Kugel mit den Wappen der Stifter(Hans Ernſt v. Winterfeldt und Chriſtoffel v. Raven). Anf. des 18. Jahrhunderts.

Bronzener Kronleuchter in zierlichen Rokokoformen, doch wohl erſt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Drei Glocken. Die große, 1,03 m Durchm., von Joh. Jak. Schultzaus Berlin in Prenzlau , 1708; die zweite, 87 em Durchm., von demſelben Gießer; die dritte, 7 em Durchm., von 1595 mit Inſchrift in roͤmiſchen Majuskeln am Halſe, doch ohne Meiſterangabe.

Abb. 46. Falkenhagen. Rücklehne eines Stuhles in der Kirche.

Falkenwaide.

Falkenwalde, 12 km ſuͤdoͤſtlich von Prenzlau . Gem. 238 Einw., 404 ha.

Im Landbuch Kaiſer Karls IV. wird berichtet, daß um das Jahr 1375 von den 52 Hufen der Feldmark vonValkenworde viele Abgaben an Weizen, Rogg en, Hafer und Schillingen geleiſtet wurden. Unter ande en waren die Greifenberg , Eickſtedt und be­ſonders die Zabelsdorf hier beguͤtert. Am 5. Mai 1465 belehnte Kurfürft Friedrich II. die Arnim zu Zichow mit der Anwartſchaft auf Falkenwalde für den Fall, daß Jakob Zabels­dorf ohne Erben abginge. Nach dem Ausſterben dieſes Geſchlechtes erhielten die Arnim dann 1498 die endguͤltige Belehnung mitFalkenwold. Von den 22 Bauern- und 12 Koſſaͤtenguͤtern wurden durch den 30 jährigen Krieg 14 Bauern- und 11 Koſſaͤtenhoͤfe wuͤſt. Die Wiederbeſetzung erfolgte ſchnell, denn 1730 zählte man bereits wieder 12 und 1774 14 Bauern. Patron der Kirche, die als Tochter Damme hat, iſt Graf v. Arnim auf Zichow ; das Rittergut iſt aufgeteilt.

Die Kirche(Abb. 48 iſt ein Feldſteinbau etwa aus dem 13. Jahrh. von guter tech­niſcher Ausfuhrung. Sie beſteht aus einem Schiff, einem ebenſo breiten, mit dieſem durch eine große Spitzbogenoͤffnung verbundenen Weſtturm und einem gerade geſchloſſenen, nach dem Schiff in ſpitzem Triumphbogen geoͤffneten Chor. Der Sockel tritt ohne Profil vor. Die ſchlanken Spitzbogenfenſter ſind nur am Chor noch in ihrer urſpruͤnglichen Form er halten, im Schiff aber erbreitert. Von den zwei Portalen der Suͤdſeite iſt das im Schiff in feinem Bogen mit Laͤuferſchicht umrahmt; es wurde 1870 vermauert und die ehemalige Prieſtertuͤr zum jetzigen Portal erweitert. Ebenſo wurde das Geſims 1871 in Backſtein

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