54 Falkenwalde— Furſtenwerder
Turmgiebel in mehreren Reihen gegliedert ſind(Abb. 49, beſtehen aus Backſtein(Format 29x13 1410.55 en), der ſonſt an der Kirche nicht verwendet iſt. Der Turmdachſtuhl iſt noch der urſpruͤngliche. Die Wetterfahne enthält das Jahr der Wiederherſtellung: 1870.
Von der Ausſtattung ſind bemerkenswert:
Der Altar, in etwas ſteifem, breitem Barock gehalten. Er beſteht im Aufbau nur aus zwei flachen Pilaſtern und. gekröoͤpftem Gebaͤlk mit flachem Giebeldreieck; im mittleren Felde nur eine ſchmale Fuͤllung.
An der Kanzel(Taf. 3) iſt die Treppe, im Gegenſatz zu der flachen glatten hand ung des Altars, faſt ganz mit ſchwung vollem Akanthusornament uͤberwuchert, auch die geſchweifte, von einem Engel getragene Kufe mit kraͤftigem Schnitzwerk geſchmuͤckt.
Beide Ausſtattungsſtuͤcke entſtammen etwa der Mitte des 18. Jahrh. und zeig en
ſchweren dunkelbraunen Ton.
Die Orgel(1851 aus Boitzenburg gekommen) zeigt in ihrem Proſpekt voll ausgereiftes Rokokoornament (etwa um 1780.
Zwei bronzene Altarleuchter, 36 em hoch, mit geradem, geringeltem Schaft von noch faſt gotiſcher Profilierung. Geſtiftet 1591.
Kleines, am Rande etwas verziertes Meſſing becken, von 1696.
Neben der Suͤdtuͤr der Kirche liegt auf dem Kirchhofe ſeit 1370 der Oberteil des ehemaligen Tau fſteins aus Sandſtein. Er iſt am oberen Rande mit einem Rundbogenfrieſe geſchmuͤckt, der ſich mittels ſchmaler Schraͤge aus der Grundflaͤche heraushebt.
Zwei Glocken. Die große, 1,23 m Durchm. mit
Abb. 19. Faltenwalde. einer wegen ſchlechten Guſſes ganz unleſerlichen gotiſchen Turmgiebel det Kirche. Minuskelinſchrift am Halſe; bemerkenswert zwei glatte Linien in halber Höhe des langen Feldes.— Die kleine, 93 em Durchm., 1717 von
Fürſtenwerder . JFürſtenmerder, Gem. 1122 Einw., 2369 ha. Geſchichte.
über die Entſtehung des Staͤdtchens im 13. oder gar ſchon im 12. Jahrhundert haben ſich keinerlei Nachrichten erhalten. Sicherlich hat der Platz als Grenzburg von Anfang an eine beſondere Bedeutung gehabt; die Lage zwiſchen zwei Seen erleichterte außerordentlich die Abwehr etwaiger von Mecklenburg aus kommender Angriffe. In einer Urkunde der Herzöge Otto und Wartislaw von Pommern vom 20. Juli 1323 wird„Vorſtenwerder“ zugleich mit Angermuͤnde , Jagow, Strasburg und Templin unter den Staͤdten der Uckermark genannt. Auch die Fuͤrſten Albert und Woldemar von Anhalt nennen am 6. April