Hildebrandshagen— Hindenburg. 79
ſtutzte, in neuerer Zeit aber durch Abſchneiden beſeitigt wurde, iſt in Abb. 65 ergänzt. Der Fußboden beſteht aus roten Tonfließen von 20 em im Quadrat.
Über die alte Form der Giebel laͤßt ſich nichts Beſtimmtes feſtſtellen, weil der oͤſtliche ſtark verändert, der weſtliche in der J. Hälfte des 19. Jahrh. neu in Backſtein ausgeführt wurde. Bei dieſer Gelegenheit erhielt er auch das s jetzige Spitzbog enportal. Über ihm er— hebt ſich ein kleiner quadratiſcher Dachreiter aus Fachwerk mit ausgemauerten Fachen,
der mit ſchlankem geſchindelten Achteckhelm gedeckt iſt.(1878 in der Wetter fahne.)
Der Altar aufbau (Abb. 66) iſt ein huͤbſches Renaiſſancewerk von 1588 mit An licher Saͤulenſtellung von vier freiftehenden korinthiſchen Säulen auf Poſtamenten. Die figuͤr— lichen Darſtellungen— im Unterſatz ein heiliges Abendmahl von ſtark zuſammengedraͤngter Kompoſition, in der Minen des Hauptteiles eine Taufe im Jordan, zu beiden Seiten davon Johannes d. T. und Petrus — ſind von kleinen Rundbog enniſchen umſchloſſen. Die Bekroͤnung iſt größtenteils beſeitigt. Der Al ltaraufſatz war nie polychromiert, vielmehr erſcheint das Holz noch heute in feinem von der Zeit gebraͤunten Naturton.
An der Suͤdwand die Kanzel — datiert 1597— mit achteckiger Kufe, an deren Ecken toskaniſche Saͤulchen angebracht ſind, dazwiſchen an den Flaͤchen ſchlanke Rundbogenarkaden. Altar ſowie Kanzel ſind Stiftungen des Otto v. Blankenbung.
Ungefaͤhr aus der Entſtehungszeit des Altars ſind auch eine Anzahl der einfachen Bankwangen mit kleinen Rundbogenblenden zwiſchen Pilaſtern(datiert 1583). Aus ſpäterer Zeit hingegen iſt das Ge ſſtühl neben dem ee an der Nordwand, mit mehrfach gekröpften Füllungen zwiſchen toskaniſchen Halbſaͤulchen an der Bruͤſtung.
Vier holzgeſchnitzte gedrungene Apoſtelfig uren von etwa 60 em Höhe, ſowie eine Anzahl ſchwerer geſchweifter Barockkonſolten und ſchmaler Kanten ver ſerungen ſtammen nach der Überl lieferung aus dem Nachbard dorfe Goͤhren .
An der Nordwand Grabſtein des Henning v. Blankenburg(f 1592), mit der Figur des Verſtorbenen in Plattenruͤſtung, im Flachrelief dargeſtellt. J
An der Suͤdwand Grabſtein des Otto v. Blankenburg(71605), mit der Figur des Verſtorbenen, ebenfalls in Plattenruͤſtung mit dem Streithammer in der Rechten, in ſtaͤrkerem Relief.
Zwei Glocken. Die große, 76 em Durchm., ohne Inſchrift; die kleine, 51 em Durchm., mit Meiſterzeichen Abb. 67. Hildebrandshagen. in Form eines Majuskel⸗A(Abb. 67. Gießerzeichen an der kl. Glocke.
Hindenburg , 11 km ſuͤdweſtlich von Prenzlau . Gem. 229 Einw., 587 ha.
Der Name des von den deutſchen Koloniſten mit 64 Hufen ausgeſtatteten Dorfes iſt wohl aus der Altmark übertragen. Auf dem Muͤhlenberg von„Hindenborch“ erhob ſich ein feſtes Schloß, eine ſogenannte„Kemnate“, die um 1330 den Rittern Volkmar und Kon— rad v. Bentz gehörte. Die Burger von Prenzlau , denen Markgraf Ludwig 1324 die Beſei