Menkin.
Der Anbau von 1637 an der Nordſeite, der unten die Familiengruft des Geſchlechts v. Winterfeldt, oben die Patronatsempore enthaͤlt, beſteht aus ganz außergewoͤhnlich großen, gut flaͤchig und annähernd rechteckig bearbeiteten Granitbloͤcken. Die Empore durchbricht
die Nordmauer der Kirche mit breitem weitgeſpannten Korbbogen; die Gruft iſt mit von Oſten nach Weſten ſtreichenden Tonnen in Backſtein uͤberwoͤlbt(Abb. 57).
Der Altar von 1599(Abb. 88) reicht bis an die Decke, zeigt aber trotzdem in feinen drei Teilen ſehr maßvolle Hoͤhenverhaͤltniſſe, namentlich in dem Hauptgeſchoß, deſſen mittlere Rundbogenniſche mit der Darſtellung der Kreuzigung durch den unterhalb durchgefuͤhrten Sockel der Saͤulchen ſtark verkürzt wird. In der Predella das Abend— mahl, zu beiden Seiten davon in Niſchen zwei Apoſtel, deren einer Petrus . In den ſeitlichen Niſchen des Hauptgeſchoſſes die allegoriſchen Figuren von Maͤßigkeit und Staͤrke, im oberen Aufſatz der auferſtandene Chriſtus. Der Pelikan, der urſpruͤnglich das Giebeldreieck bekroͤnte, iſt jetzt rechts auf dem Predellengeſims angebracht; ihm entſpricht links eine kleine Gruppe der Taufe Chriſti durch Johannes, die offenbar von der nicht mehr vorhandenen hoͤlzernen Taufe genommen iſt. Die maßvolle Polychromierung iſt noch die urſpruͤngliche.
Die Kanz el von gleichem Stil wie der Altar und wie er von alter Polychromierung(Taf. 8 ruht auf einer mit reizendem, in Gold auf blaugrauem Grund gemaltem Rankenwerk umwundenen Tragfäule. An den Ecken der Kufe Saͤulchen, in den Füllungen die Evangeliſten in Relief, in denen der Treppe gemalt die Kardinaltugenden. An der Ruͤckwand der Kanzel befindet ſich zwiſchen Pilaſtern eine flache Reliefdarſtellung der Himmel fahrt Chriſti , an der Unterſeite des Schalldeckels die Taube des hl. Geiſtes.
Der unbemalte Vorbau der Herrſchaftsempore von 1637 zeigt in ſeinem, mit Butzen
verglaſten Fenſterteil eine huͤbſche Hermenarchitektur(Abb. 89), die auch an der Emporenbruͤſtung an der Nord- und Weſtſeite der Kirche wiederkehrt,
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Abb. 39. Menkin. Kirche. Teil der
pflege Ihg. 1904.)