Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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Neuenſund Nieden.

geruͤſte bilden drei Schiffe, darauf ruhen mit ihrem Rahmenholz die Kehlbalken, die in jedem Geſpaͤrre wiederkehren; an den Enden ſind zwei Giebelſtuben abgeteilt.

Abb. 107. Neuenſund. Bauernhaus.

Nieden.

Nieden, 16km nördlich von Prenzlau. Gem. 2 Einw., 249 ha, Gut 147 Einw., 388 ha.

Als der Polenkoͤnig Boleslav 1121 die fluͤchtenden Pommern von Stettin aus durch die Uckermark nach Mecklenburg verfolgte, kam er, wie der Chroniſt berichtet, an die ſehr ſtarke Feſte,Nadam', die er einnahm und in Brand ſteckte. Auch noch 1320 wirddat Hus to Nedam erwaͤhnt. In dem Maße als aber Prenzlau und Paſewalk emporwuchſen, verlor die Niedener Übergangsſtelle über den Uckerſttom an Bedeutung. Um 1375, zu Zeiten Kaiſer Karls IV., bezogen die Ritter Claus von Steglitz und Mor von Lynſtede die Abgaben an Roggen, Gerſte und Hafer, die die Bauern von den 40 Hufen der Gemarkung zu entrichten hatten. Als Pfarrer(plebanus) der mit 2 Hufen ausgeſtatteten Kirche wird Gerhard Schwanebeck genannt. Die in der Broͤlliner Linie ſpaͤterhin(1738) erloſchenen Lindſtedt behaupteten ſich hier bis zum 30 jährigen Krieg. Auf fie folgten die v. Winter­feldt und die v. Holten zu Menkin, die ſich in den Beſitz von vier infolge des Krieges wuͤſt ge­wordenen Bauernhoͤfen ſetzten; ſo entſtand das Rittergut, das noch heute den v. Winterfeldt gehört. Die Kirche war urſpruͤnglich ein, Unicum, wurde aber bereits 1687 von Goͤritz curiert.

Die Kirche, im Kern ein mittelalterlicher Feldſteinbau, der ſchon in den ſechzig er Jahren des 19. Jahrh. eine Erneuerung erfahren hatte, iſt im Jahre 1909 durchgehends im Sinne der neuzeitlichen Denkmalpflege wiederhergeſtellt worden. Sie zeigt jetzt die Geſamter­ſcheinung einer Barockkirche mit abgewalmtem Manſardendach und lebendig gegliederter Turmendigung aus geſchweifter Haube und Spitze, wobei der ältere quadratiſche Fach­werkkern aus dem 18. Jahrh. erhalten blieb. Portale und Fenſter haben ſaͤmtlich neue Faſſung. Die einzigen Spuren, die das Mittelalter hinterlaſſen hat, ſind eine Spitz­