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Papendorf.
Papendorf, 13 km öͤſtlich von Strasburg. Gem. 389 Einw., 1050 ha.
Der wohlhabende, von breiter Dorfaue durchzogene, bis ins 17. Jahrhundert auch vielfach„Pfaffendorf“ genannte Ort, iſt als Gründung der deutſchen Koloniſten des 13. Jahr— hunderts anzuſprechen und wurde 1317 mit Gerichtsbarkeit und allen übrigen Gerecht— ſamen durch Markgraf Waldemar der Stadt Paſewalk verkauft. Die 53 Hufen der Gemarkung hatten um 1375 Geld⸗ und Korn abgaben an Heinrich v. Schwech ten, aus einem im uͤbrigen wenig bekannten Geſchlecht, ferner an die Stuͤlpnagel, ſowie an geiſtliche Stiftungen und den Buͤrger Vorſtenberg zu„Poſewalk“ zu entrichten. Im Beſitz von Gerichtsbarkeit, Patronat und der bäuerlichen Dienſte erſcheinen in der Folgezeit neben den Stuͤlpnagel die Arnim und zur Zeit des 30 jährigen Krieges die Winterfeldt. Kurfuͤrſtliche. Kommiſſare berichten daher 1688 Abb. 114. Papendorf. Taufbecken in der Kirche. von dem Dorfe:„gehoͤrt dem Rittmeiſter Joachim Georg v. Winterfeldten zu.“ Von den Bauernhoͤfen,„vor alters“ 19 an Zehl, waren 11 wuͤſt geworden, wurden aber bald wieder beſetzt, ſo daß 1805 der Statiſtiker Bratring 17„Freibauern“ feſtſtellte. Das Rittergut wurde 1858 wegen Zerſtuͤckelung geloͤſcht. Die Kirche war von jeher ein„Unicum“; ein„rector ecclesie“ Hermann eiſcheint 1314 urkundlich.
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Die Kirche, von laͤnglich rechteckigem Grundriß mit gleichbreitem, mit dem Schiff durch einen großen Spitzbogen verbundenem Weſtturm, iſt im Kern ein alter Feldſteinbau, der aber durch Umbau und Wiederherſtellung, namentlich im 18 Jahrh., feinen urſpruͤng lichen Charakter verloren hat. Das einzige, was noch außen an mittelalterliche Formen erinnert, iſt die Gliederung der Blenden im Oſtgiebel und die der Gewaͤnde des ſpitzbogigen Weſtportals mit ſeinen feldſteinmaͤßigen Abſtufungen. In der Barockzeit wurden die Flaͤchen der Umfaſſungsmauern geputzt, die Fenſter mit erhabenen Streifen umzogen und die Kanten des Baues mit Putzquadern eingefaßt. Auch der Dachſtuhl ſcheint dieſer Zeit anzugehören, ebenſo erhielt der Turm als Abſchluß eine vierſeitige Pyramide Gahreszahl in der Wetterfahne: 1745). Eine zweite Wiederherſtellung erfuhr die Kirche i. J. 1870; damals trat die Sakriſtei an der Oſtſeite an Stelle einer abgebrochenen gewoͤlbten auf