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Polzow. 135
30 Hufen(mansi) gehörten zur Gemarkung von Polzow, ſo berichtet das Landbuch Kaiſer Karls IV. Die Abgaben der Bauern bezogen damals um 1375 die Ritter Lindſtedt und Bürger von„Poſewalk“. 1687 ſchrieben kurfuͤrſtliche Kommiſſare:„Dieſes Dorf iſt von vielen Jahren hero oͤde und wuͤſte geweſen, nur daß es Sebaſtian Georg v. Wedel vor 12 Jahren ohngefehr wieder ganz neu aufgebauet.“ Zu Beginn des 19. Jahrhun— derts zählte man wieder 4 Bauern, 5 Buͤdner, 12 Einlieger, insgeſamt 167 Einwohner. Die Kirche, früher„Mater“, um 1687 ganz wuͤſt, iſt heute Tochter von Wetzenow, unter von Wedelſchem Patronat.
Die Kirche, urſpruͤnglich ein kleiner, ſchmuckloſer Feldſteinbau, wurde i. J. 1696 zum großen Teil in Fachwerk erneuert und uberputzt(Ledeburſche Umfrage). Die ſechs Fenſter der beiden Langſeiten find im Spitzbogen vergrößert. Der Turm beſteht nur aus einem quadratiſchen, mit hohem Achteckhelm gedeckten Bretteraufbau am Weſtende des Kirchendachs.(In der Wetterfahne die Jahreszahl 1853.) Zu feiner Unterſtuͤtzung dienen zwei Holzſaͤulen im Kirchenraum. Die Decke in dieſem iſt gerade, mit ſichtbaren Balken; in neueſter Zeit erhielt ſie ornamentale, die Oſtwand hinter der ſchlichten Altarmenſa figuͤrliche Bemalung(hl. Abendmahh.
Kanzel in einfachen Renaiſſanceformen mit Saͤulchen an den Ecken der Kufe.
Zwei Paar, etwa 50 em hohe, gedrechſelte Hol zleuchter auf dem Kirchenboden, außer Gebrauch.
Zwei Glocken. Die große, 73 em Durchm., 1736, ohne Gießerbezeichnung; die kleine, 68 cm Durchm., 1704 von Joh. Jakob Schultz.
MnſmÖmament m einem Garton ag.
Abb. 117. Menkin.