Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Abb. 118. Prenzlau. Anſicht des mittleren Stadtteiles vom See aus.

Stadt Prenzlau. 20 605 Einwohner(i. J. 1919), 6863 ha.

Geſchichtliche Quellen. I. Archivalien.

Der Schatz an Urkunden iſt verhältnismäßig groß; außer Brandenburg und Frank furt a. O. beſitzt keine andere Stadt der Provinz ein ſo reichhaltiges Archis wie das Rathaus von Prenzlau mit ſeinen weit über 200 zumeiſt mittelalterlichen Dokumenten. Urkunden aus der Zeit von 1187 1235 liegen im Stettiner Staatsarchivs; einige kirchliche Urkunden kamen nach der Reformation nach Berlin und ruhen heute im Geheimen Staatsarchiv. Von der Mitte des 16. Jahrh. an treten die Akten im Prenzlauer Rathaus als geſchichtliche Quellen gegenüber den Urkunden, die mehr und mehr lediglich Beſtätigungen, ſog.Konfirmationen ſind, in den Vordergrund. Zu den Schoßkataſtern, Kämmereirechnungen, Protokollbüchern und Bürgerliſten, die von etwa 1550 an vorliegen, ſowie den kirchlichen Viſitationsrezeſſen von 1543 bis 1688 treten ſeit dem 30 jährigen Krieg Verwaltungsakten, z. B.Akta wegen Bau des Rathauſes! von 1917 1731. Alle dieſe Archivalien haben dank den feuerfeſten mittelalterlichen Gewölben des Rathauſes niemals unter Feuer gelitten. Viele Akten birgt ferner das Geheime Staats­archiv: Materialien und Ausarbeitungen des Prof. Beckmann, Rep. 92(. H.), eine unſchätz­bare Quelle für Topographie und Kunſtgeſchichte beſonders vom 16. bis zur Mitte des 18. Jahrh. Über die Leiden des 30 jährigen Krieges vgl. Akten Rep. 21, 1167 ſowie Rep. 54: Annaliſtiſche Chronik der Stadt vom 16. Jahrh. an. In Rep. 16,Provinz Brandenburg, zwei gut aus geführte Stadtpläne aus dem Anfang des 18. Jahrh. ſowie Urkundenabſchriften von 12231717. Im Muſeum zu PrenzlauFeuerkataſtrum von 1718. Im Pfarrarchiv der Sabinenkirche, Mikrochronikon von Süring; im Pf arrarchiv der Marienkirche Kirchenbuch von 1625 an, Abſchriften von Urkunden betr. Patronat von 1299 an.

Il. Literatur.

Die Prenzlauer Urkunden aus der Zeit von 12341583 wurden von Riedel im XXI. Bd. ſeines Codex diplomaticus Brandenburgensis im großen und ganzen zuverläſſig auf S. 87- 447 zum Abdruck gebracht, freilich bei weitem nicht vollſtändig, da manche Urkunden des Geheimen Staatsarchivs und vornehmlich des Prenzlauer Stadtarchivs fehlen. Beſonders wertvoll iſt der Riedelſche Index wegen der Zuſammenſtellung über die Nennung der Stadt in den