Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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182 Prenzlau (Marienkirche : Baugeſchichte).

mit Ruͤckſicht auf die Nordoſtecke der kleinen Friedhofskapelle in zwei Joche geteilt und deswegen ein weiterer Strebepfeiler mitten zwiſchen die beiden vorhandenen gelegt. An der Chriſtophskapelle fällt die äußere Geſtaltung auf, die ſelbſt auf Eck ſtrebepfeiler verzichtet und dafuͤr das altertuͤmliche Motiv von Eckliſenen einführt Abb. 151). Ebenſo archaiſtiſch erſch eint die rechteckige Mau erverſtaͤrkung um die Fenſter herum. Geht mit dieſen Formen die Gliederung der Fenſtergewaͤnde mit Kehle und kraͤftigem Rundſtab noch gut zuſammen, ſo faͤllt dagegen die nuͤchterne Bildung des

Abb. 150. Prenzlau. Marienkirche. Inneres der Margaretenkapelle gegen N. O.

Pfoſtenwerks der Fenſter vollſtaͤndig heraus und erw eckt faſt den Verdacht einer ſpaͤter en Hinzufuͤgung. Der eigenartig gebildete Maßwerkfries ruht wie an der Suͤdoſtecke auf Konſoͤlchen. Sehr merkwürdig iſt die Geſtaltung des ſuͤdwaͤrts gerichteten Giebels, der das Satteldach der Kapelle abſchließt, namentlich die Stellung und Grundrißform der zwei Pfeiler, welche von dem Giebel einen mittleren Teil abtrennen, der dadurch die Geſtalt eines zwiſchengeſpannten Wimpergs erhält. Dieſe Anordnung war nur dadurch möglich, daß der Baumeiſter jene Pfeiler ganz willkuͤrlich aus ihrer durch die Liſenen vorbereiteten Eckſtellung gegen die Mitte zuſammenſchob. Ihr Körper iſt wie bei den Dachgalerien der Kirche in Stabwerk aufgeloͤſt, das an den Ecken aus kraͤftigen, in den