ſchlaͤge und Strebepfeilerabſaͤtze und der ganze Giebel der noͤrdlichen Vorhalle mit ſeinen Roſetten.
An der Margaretenkapelle, deren große Suͤdtuͤren ſchon i. J. 1707 veraͤndert worden waren, wurden die Übelſtaͤnde bei der Entwaͤſſerung des zwiſchen ihrem Dach und dem Kirchen chor liegenden Waſſerſackes i. J. 1903 ſo gefahrdrohend, daß man an eine Anderung des alten Zuſtandes denken mußte. Nach verſchiedenen Vorſchlaͤgen kam es in dieſem Jahre zu der jetzigen endguͤltigen Loͤſung durch ein flaches kupfergedecktes Dach, welches das Waſſer von den Chorfenſtern nach einer Rinne abfuͤhrt, die parallel zum Chor verlaͤuft. Dieſer Vorgang gab Anlaß, auch das Innere der Kapelle, das ſchon durch ſeine Entſtehung in verſchiedenen Bau— Abb. 162. Prenzlau . Marienkirche. zeiten von vornherein in feiner YusEhemalige Totengräberwohnung(„Gotteskaſten⸗ fuͤhrung der Sorgfalt entbehrte, einer
haus“) an der Südſeite.(Nach Skizze im|!; v. Quaſtſchen Nachlaſſe.) Erneuerung zu unterziehen.
Ausſtattungsgegen ſtande.
Der Altar Caf. 18 iſt ein hervorragend ſchöͤner, geſchnitzter Fluͤgelaltar von 2,76 m Breite des Schreines und laut eingeſchnittener Inſchrift an deſſen Fuß 1512 in Luͤbeck gefertigt.— Die praͤchtig entworfene reiche Bekroͤnung iſt ſehr leicht aus aͤußerſt zierlichen Architekturformen aufgebaut. In der Mitte zuoberſt eine kleine Marienfigur, darunter im mittleren Baldachin zwiſchen den beiden mittleren Fialen Chriſtus mit der Siegesfahne, die Rechte ſegnend erhoben, in den ſeitlich en Baldachinen die Ritter St. Georg und St. Mauritius(die Schutzheiligen von Prenzlau ). Außerdem ſchmuͤcken kleine Figuren die Vorderſeite der Fialen. Die Linienfuͤhrung des freien durchbrochenen Ornaments bewegt ſich in edlen, großen Zuͤgen, bei großer Feinheit des Details.— In dem Mittelfelde des Schreins thront die Himmelskoͤnigin in der Strahlenglorie mit dem Jeſusknaben. Von den ſechs Engeln, welche ſie umſchweben, halten zwei die Krone uͤber ihrem Haupt, die anderen muſizieren(Taf. 19.— Die Nebenraͤume des Schreins ſind wie die der Fluͤgel in zwei Geſchoſſe geteilt. Noch im Schrein ſelbſt ſieht man um Maria vier Heilige: oben die heilige Anna ſelbdritt und St. Katharina, unten Johannes d. Ev.(9 mit Kelch und die heilige Barbara mit Turm und Buch. In den Fluͤgeln des Schreins ſind die Standfiguren der Apoſtel angebracht, meiſt dunkelbaͤrtige Geſtalten von tüchtiger