Rittgarten.
KRittgarten, 10 km nordweſtlich von Prenzlau . Gut 128 Einw., 580 ha. Die Ortſchaft, deren ſlawiſcher Name urſpruͤng lich„Riedjard“ lautete, war ſich erlich bereits um 1375 wuͤſt, da ſie im karoliniſchen Landbuch nicht genannt wird. Von 1582 ſtammt die erſte urkundliche Erwaͤhnung. Kurfuͤrſtliche Kommiſſare be.
richteten 1687:„Rittgarten be— ſtehet in einem adeligen Ges hoͤfte, ſo mit Scheune, Staͤllung, Schaͤfferey bebauet, gehoͤret Adam Friedrich v. Holtzen— dorffen zu; hierbey iſt eine alte Kirche belegen, ſo aber nicht im ſtande.“ Derjenige Zweig der Holtzendorf, der mit An— teilen von Jagow, Bandelow, Schoͤnwerder, Kraatz beguͤtert war, erwaͤhlte das Gut zum Wohnſitz, legte Vorwerk und Schaͤferei an und errichtete ein Herrenhaus. Lucretia v. d. Hagen, Adam Friedrich v. Holtzendorfs Gemahlin, erbaute die Kirche nach dem Tode ihres Gatten. Spaͤtere Beſitzer waren u. a. Oberſt Karl Dietrich (F 1751) und Hauptmann Carl Friedrich v. Holtzendorf(1786). Die Familie behauptete ſich hier bis etwa 1878, ihr folgten die Arnim.— Die Kirche, Tochter von Schoͤnermark, ſoll fruͤher ein„Unicum“ geweſen ſein.
Die Kirche(Abb. 265)
iſt ein kurzer Rechteckbau n) von 14,5 flo, m, im Außeren
Abb. 265. Rittgarten. Fachwerkkirche.
in einer Art Fachwerk, wie ſie manchen kleinen Predigtkirchen im Anfang des 18. Jahrhunderts eig en iſt(vgl. Storbeck und Plaͤnitz im Kreiſe Ruppin ). Sie ſpricht ſich hier beſonders an der noͤrdlichen Frontſeite aus durch hochragende, einzeln ſteh ende Stiele ohne jede Horizontalverbindung, außer dem oberen Rahmenholz des Hauptgeſimſes und
9 Nicht an beiden Enden polygonal geſchloſſen, wie Nagel,„Die Dorfkirchen der Uckerm
(S. 37) angibt.
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