292 Nittgarten— Nöpersdorf.
wert waͤre, diente offenbar vielfach als Steinbruch, indem die äußere Schicht von gut bearbeiteten Granitquadern abgeſchaͤlt wurde. Die etwa 1,30 m ſtarken Mauern zeigen vielfach Backſtein untermiſcht mit Granit vom Format 28 x 14 x 11 em.
Röpersdorf.
RKöpersdorf, 3 km ſuͤdlich von Prenzlau . Gem. 259 Einw., 991 ha.
Der Name der Ortſchaft iſt vielleicht auf ihren Begründer oder„Lokator“ Rupert zuruͤckzufuͤhren, der im 13. Jahrhundert die Anſetzung der deutſchen Bauern vornahm. Einer in Urſchrift erhaltenen Urkunde vom 4. Maͤrz 1362 zufolge verkaufte Markgraf Ludwig der Roͤmer den Nonnen in Prenzlau für 190 Mark Silber das Eigentum am Dorf„Roperſtorp“. Wie ſich aus dem bald darauf auf Befehl Kaiſer Karls IV. zuſammengeſtellten Landbuch ergibt, hatte„Rup ertſtorpe“ eine Gemarkung von 63 Hufen, von denen 3 dem Pfarrer zuſtanden. Nach der Reformation ging ein Teil der gutsherrlichen Rechte an Adlige uͤber. Ein Protokoll von 1687 berichtet, daß das Dorf zur ein en Haͤlfte dem v. Kettelhake, zur and eren dem Hl. Geiſthoſpital zuſtand; von 14Bauern hoͤfen mit 56 Hufen lagen damals noch 5 wuͤſt, eine Folge des 30 jaͤhrigen Krieges. Das nach 1828 dem Hoſpital zuſteh ende Rittergut gelangte ſpaͤter zur Aufteilung.— Die Kirche, 1740„neu und zierlich aufgebaut“, war ehedem Tochter von Sternhagen. 1412 praͤſentierten die Prenzlauer Ratmannen dem Biſchof von Kamin als Nachfolger des Pfarrers Grentz den Albert Slepekow; noch heute iſt der Prenzlauer Magiſtrat Patron.
Die Kirche war urſpruͤnglich eine fruͤhgotiſche Feldſteinkirche in Saalform. Die faſt alle noch an ihren alten Stellen erhaltenen Fenſter wurden bei der Verputzung in der Barockzeit zum Teil verbreitert und mit Putzquadern umrahmt. Der Oſtgiebel enthaͤlt eine große Rundblende mit zwei kleinen Spitzbog enblenden daruͤber und auf der Spitze ein kleines Eiſenkreuz. Ein jetzt fenſterloſer kleiner Anbau am Oſt ende der Nordſeite mit halbrundem Tonnengewoͤlbe und Tuͤr im Oſten diente wohl einſt als Sakriſtei. Aus neueſter Zeit ſtammen eine Backſteinvorhalle an der Suͤdſeite und der Backſteinturm im Weſten mit phantaſtiſch aufgeputztem Helm.
Der Dachſtuhl iſt zwar zum Teil erneuert, aber von eigenartigem alten Gefuͤge und ſteiler Neigung, die Hölzer eichen und mit Ausnahme der Sparren nur von Bohlenſtaͤrke(etwa 8 em), die Laͤngsverſtrebung nur durch Windlatten und die hohen überg ekaͤmmten beiden Laͤngshoͤlzer hergeſtellt(Abſtand der einzelnen Geſpaͤrre 1,24 m).
Kanzelaltar aus Holz, barock, mit zwei vollrunden korinthiſchen Saͤulen. In dem ſeitlichen Ornament Engel mit Kartuſchen(vgl. den Altar in Zollchow S. 395).
Die an die Orgelempore anſchließende Seitenem pore hat durchbrochen es Barockornament am unteren Rande.