Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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Roſſow Schapow. gotiſchem Typus, aber hoͤher, die Kernform des Knaufes weicher unten bauchiger. Am ſechsteiligen Fuß eingraviert ein Kruzifixus und die Widmungs­inſchrift, an den rautenfoͤrmigen Zapfen des Nodus in Antiquabuchſtaben:JHESUS,

Von den drei Glocken iſt die große 1772 von J. F. Thiele, Berlin , die kleine 1631 von Lorentz Koͤkeritz gegoſſen

zehalten und die Kuppa

.

Einige alte Bauernhäuſer, darunter

mehrere zweiſtoͤckige, mit fraͤnkiſcher Hof­anlage.

4. Schapow. Bchapum, 10 km nordweſtlich von Prenzlau . Deutſche Koloniſten gruͤndeten und ſtatteten es mit einer Ge

Gem. 444 Einw., 975 ha.

zu Beginn des 13. Jahrhunderts das Dorf markung von 62 Hufen aus, von denen 3 von vornherein der Kirche und Pfarre zugewieſen wurden. Am 6. Januar 1372 kauften die Kalands bruͤder inPrimzelow die Abgaben, die von einer Hufe des Hofbeſitzers Hermann Arndt zu leiſten waren, und zu gleich er Zeit traten die Wulf,Dorpheren tho Schapou, ihr Recht an 30 Hufen dem Prenzlauer Jungfrauenkloſter ab(v. Arnimſches Urkunden buch, Reg. 61, 1372). Über die von den Hufen im allgemeinen zu entrichtenden Ab gaben berichtet das um 1375 entſtandene Landbuch Kaiſer Karls TV. ; die Ritter Arnim, Holtzendorf, Schadebeck u. a. m. waren damals hier beguͤtert. Wie aus einer Urkunde von 1309 hervorgeht, hatten die Nonnen zu P

Urkunde vom 24. Juni 1408 im Prenzlauer Patronat beſaßen, praͤſentierten ſie 1491 de Nach der Reformation traten an

renzlau gleich falls großen Beſitz(vgl. Rathaus). Da die Jungfrauen auch das m Biſchof von Kamin einen Geiſtlich en. die Stelle der Nonnen die Arnim und ſpaͤter gegen Ausgang des 17. Jahrhunderts die Schlippenbach zu Schoͤnermark. Auf die Ver­wuͤſtung, die durch den 30 jährigen Krieg angerichtet worden war, wirft ein Bericht kurfuͤrſtlich er Kommiſſare von 1687 ein helles Licht; von insg eſamt 20 Bauernhoͤfen waren 9 Höfe wuͤſt geworden, von 16 Koſſaͤtenguͤtern 12, und noch 1699 werden alle Acker als bewachſen bezeichnet. Im Laufe des 18. wieder, denn um 1809 ſaßen hier 16 Ganzbauern. ſtuͤckelung 1856 in der Matrikel geloͤſcht. Patron der mark, iſt Graf Schlippenbach.

Jahrhunderts heilten die Wunden Das Rittergut wurde wegen Zer­

Kirche, ein er Tochter von Schöner»

Die Kirche(Abb. 273) iſt ein fruͤhgotiſch er Feldſteinbau des 13. Jahrhunderts mit eing ezogen em, gerade geſchloſſenem Chor und breiter em Turmhauſe. Der Chor hat am Oſtgiebel eine Gruppe von drei Fenſtern, deren mittleres etwas hoͤher iſt, und an den Langſeiten je ein Spitzbog enfenſter, das Schiff deren zwei auf jeder Seite. Am Weſt­teil bildet ein zweimal abgeſtuftes Portal den einzigen Zugang zur Kirche. Turm und Kirche umzieht der gleiche Sockel, das abgefaſte Geſims iſt um die Giebelecken herum­gekröͤpft. Der jetzige Turmaufbau entſtammt dem 18. Jahrhundert. Damals wurde das Satteldach des Schiffes uber das(unvollendet gebliebene) Turmhaus hin verlängert

und unten uͤber deſſen Vorſprung hinweggeſchleift. Am Weſtende iſt es von einem