304 Schlepkow= Schmarſow. Pyramidendache endigt. Die Umfaſſungsmauern ſetzen innen in etwa 10-18 em ab. Die Fenſter{ind erbreitert und mit haͤßlich er Baclteinumrahmung eingefaßt, an der Oſtſeite ſind ſtatt der drei urſpruͤnglichen zwei andere eingebrochen. Auch das Weſtportal iſt erbreitert und neu in Granit umrahmt, eine kleine Spitzbogentür an der Suͤdſeite vermauert. ImI w eſtlichen Drittel der Kirche ſind die Laͤngsmauern etwa 15 em ſtaͤrker— ein Überbleibſel des einſtigen Turmhauſes. Das Giebeldreieck im Oſten iſt aus Fachwerk(18. Jahrhundert?), das weſtliche in neueſter Zeit leider entſtellend in Backſtein erneuert. Die Decke glatt verſchalt mit ſchmalen Deckleiſten. Lieg ender Dachſtuhl aus dem 18. Jahrhundert.
Altar mit niedrigem Aufſatz in glattem, baͤu erlich em Barock.
Die Kanzel und die ſechseckige Taufe(Abb. 274) in Spaͤtr engiſſance mit Eckſaͤulchen und Arkadenfuͤllungen, neu zurechtgemacht und bemalt; ebenſo der Predigerſtuhl und die Orgel emporen. gotiſch, gediegen.
3m Hoͤhe
Ge ſſtühl ganz neu, einfach
Ein kleiner gotiſcher Kelch, 17 em hoch, ſilbervergoldet mit Sechsblattfuß, der Nodus mit Maßwerk, Roſen und Zapfen geſchmuͤckt, die erneuerte Kuppa bauchig.
Eine zinnerne runde Weinkanme auf dem Dachboden.
Zwei kleine, ſehr einfache Em pireleuchter
mit zylindriſchem, im Unterteil geriffeltem Schaft.
Zwei Glocken. Die große 88 em Durchmeſſer, die kleine 63 em Durchmeſſer, von 1722; beide von Michel Begun.
Schmarſow.
Bchmarlow, 13 km ſuͤdoͤſtlich von Strasburg . Gut 183 Einw., 678 ha.
Über das von deutſchen Koloniſten gegruͤndete Dorf„Smarſow“ bringt das Landbuch Kaiſer Karls IV. genauere Nachrichten. Von den 40 Hufen der Gemarkung ſtanden damals, um 1375, bei weitem die meiſten den Rittern Lindſtedt zu, einem der alt eſten Geſchlechter des Kreiſes. Auch 1608 berichtete der kurfuͤrſtliche Landreiter, Dorf und Ritterſitz gehöre Juͤrg und Adam von Lindſtetten zu Broͤllin. Von 13 Bau ernguͤtern und 3 Koſſaͤtenhoͤfen wurden insgeſamt 10 während des 30 jährigen Krieg es wuͤſt. An die Stelle der Lindſtedt traten 1650 die Winterfeldt, wie es denn im Protokoll von 1688 heißt:„das Dorf gehoͤrt mit allen Gerichten ſampt den adelichen gehoͤfte dem Rittmeiſter Joachim Georg von Winterfelten alleine zu.“ Hans Carl, der Freund Friedrichs des Großen, verlebte hier ſeine Jugend. 1782 kamen die v. Sydow in den Beſitz des Rittergutes, von 1840 an die Herz, ſeit 1917 Fluͤgge. Waͤhrend des 18. Jahrhunderts wurden die Luͤcken, die der Krieg in die baͤu erliche Bevölkerung geriſſen hatte, nicht, wie z. B. in Schmoͤlln , ausgefüllt, denn um 1809 zaͤhlte man nur 4 Bauern- und 2 Koſſaͤtenhoͤfe, und auch ſie wurden ſpaͤterhin vom Rittergut aufgekauft. Die Kirche war von jeher Mutter von Rollwitz und Zuͤſedom . Die Pfarre hatte im 13. Jahrhundert 3 Hufen erhalten; Patron iſt die Gutsh errſchaft.